Bundesliga

Neues Feuer durch Federico?

kicker-Test: Karlsruher SC

Neues Feuer durch Federico?

Giovanni Federico

Wieder zurück an alter Wirkunsstätte: Torjäger Giovanni Federico. imago

Tamas Hajnal und Mario Eggimann sind weiter ein Thema im Wildpark. Weil die Elf mit ihrem Weggang entscheidend an Qualität verlor, die Nachfolger Toni da Silva und Tim Sebastian den Verlust bisher nicht kompensieren können. Von drei Neuen, die zu wenig waren, schlug einer ein. Ausgerechnet der, den keiner auf der Rechnung hatte: Stefano Celozzi (20). Jetzt muss der KSC nachbessern. Ein dritter Neuer neben Federico und Engelhardt ist zwingend notwendig. Ohne Alternative in der Abwehr ist der Abstiegskampf nicht zu meistern.

Allein Celozzi entpuppte sich als echter Gewinner. Am Youngster, der durch Unbekümmertheit und stabile Leistungen überzeugt, gab es für Andreas Görlitz nach Genesung von einer Sprunggelenkverletzung kein Vorbeikommen. Für Licht am dunklen Horizont sorgt zudem Lars Stindl (20), der genügend Talent hat, in der Bundesliga zu bestehen. Verlierer gibt es reichlich. Die Torjäger Joshua Kennedy und Edmond Kapl-lani, die nie treffen, Massimilian Porcello, der wie Bradley Carnell oder Alexander Iashvili keine Form findet, Sebastian und da Silva, die den Erwartungen nicht gerecht werden, Michael Mutzel oder Christian Eichner, die sich mit ihrer Rolle als Führungskräfte schwertun, Martin Stoll, Timo Staffeldt oder Stefan Buck, die Ansprüche anmelden, ihre Bewährungschancen aber nicht nutzen. Und Maik Franz, der als Leitfigur durch eine Fersenentzündung zur tragischen Figur zu werden droht.

An Celozzis Entwicklung sollte sich manch anderer im Kader orientieren. Torwart Markus Miller hat sich gefangen, ist wieder Rückhalt. Sebastian Freis, der stark begann, dann aber abfiel, hat noch viel Luft nach oben. Die Deckung wackelt. Mehr als 32 Gegentore ließ nur Mönchengladbach (35) zu. Die harmlose Offensive (15 Tore) übertrifft nur noch Cottbus (12). Im Mittelfeld fehlt eine ordnende Hand, sind zündende Ideen eine Rarität. Der KSC spielt oft bieder, agiert zu brav, ist zu leicht ausrechenbar, vorne fehlt Durchschlagskraft.

Edmund Becker ist unumstritten. Dem Trainer und Manager Rolf Dohmen wird zugetraut, die Krise zu meistern. Die (Fehl)-Einschätzung, dass das Potenzial im Aufgebot ausreicht, versucht das Duo mit Nachkäufen zu korrigieren. Die Suche nach einem Innenverteidiger und einem neuen Hauptsponsor und Trikotpartner (Nike?) sollte sich nicht unnötig hinziehen. Die derzeitige Ruhe ist trügerisch.

Der KSC muss in allen Mannschaftsteilen zulegen. Versagen Federico, Engelhardt und Franz als Schubkräfte, können sich Eichner, da Silva, Kennedy&Co. nicht steigern, dann ist der Klassenerhalt kaum zu schaffen.

Uli Gerke