Bundesliga

Schmidt: Zwischen Drohne und Dezibel

Tag vier im Augsburger Trainingslager

Schmidt: Zwischen Drohne und Dezibel

Gestikulierte lautstark: Martin Schmidt.

Gestikulierte lautstark: Martin Schmidt. imago images

Aus dem Augsburger Trainingslager in Bad Häring (Tirol) berichtet Georg Holzner

Es sieht ein wenig aus wie der Weltcup-Slalom von Kitzbühel. 21 Stangen hat das Trainerteam des FC Augsburg auf dem Rasen verteilt, auf dem vorerst nur die Torhüter übten. Der Parallelplatz, wo sich die Feldspieler versammelten, war wieder einmal überflutet von Hilfsmitteln. Insgesamt zierten das Grün fünf große, sechs kleine Hürden, 48 Hütchen, drei weitere Stangen, sechs Gummiseile, je drei Medizin- und Gymnastikbälle sowie sieben Standmännchen. Genutzt wurden die Utensilien für ein Zirkel-Aufwärmprogramm. 40 Minuten lang. Dann ging's rüber zu den Keepern - und rein in den Slalom.

Schmidt rüttelt die Profis wach

Direktes Passen auf engem Raum, aufgeteilt in drei Gruppen; kurze, schnelle Bewegungen und Präzision wurden verlangt. Es war die Vorbereitung auf ein Trainingsspielchen, in dem Trainer Martin Schmidt diese Basiselemente vertiefte. Es ging um klare Aktionen, scharfe Pässe - und um aggressives Vorwärtsverteidigen. "Außen hoch", schrie der Coach: "Wir sind hier, um gegen den Ball zu arbeiten." Er forderte Raumverständnis, Übersicht und immer wieder Vollgas: "Spielen! Schnell!", plärrte Schmidt im hohen Dezibelbereich: "Nach Ballverlust ins Gegenpressing. Und: Ich möchte Lösungen im Halbfeld." Er rüttelte seine Jungs wach, Nachlässigkeiten sprach er sofort energisch und unverblümt an.

Gelangen den Profis mal Balleroberungen und blitzschnelle Umschaltaktionen, feierte der Coach. So stellt er sich seinen Fußball vor: hitzig, leidenschaftlich, dynamisch. Diese Eigenschaften wollte der 52-Jährige auch am Ende nochmals sehen, als er auf ein Tor spielen ließ, Sechs-gegen-sechs, mit dem Fokus aufs "Anlaufverhalten", wie Schmidt betonte. Er selbst stand an der Mittellinie, schaltete sich immer wieder ein: "Druck drauf, Druck drauf." Und sollte er etwas übersehen haben - kein Problem: Denn die Einheit wurde von einer Drohne überwacht, damit kein Detail untergeht.

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