Bundesliga

Leipzig bleibt in der "Causa Forsberg" hart

Scharfe Vorwürfe des Beraters

Leipzig bleibt in der "Causa Forsberg" hart

Leipzig plant weiter mit Emil Forsberg.

Leipzig plant weiter mit Emil Forsberg. imago images

Es ist inzwischen alle sechs Monate dieselbe Leier: Wenn das Transferfenster geöffnet ist, meldet sich Hasan Cetinkaya, der Berater von Emil Forsberg, via Bild-Zeitung zu Wort, um entweder eine Gehaltserhöhung für seinen Klienten zu fordern oder einen vorzeitigen Vereinswechsel ins Gespräch zu bringen.

Neu ist nur, mit welcher Intensität und Schärfe der Agent diesmal zu Werke geht. Er wirft der RB-Führung vor, sich nicht an im Vorjahr getätigte Absprachen zu halten. Da sei ihm zugesagt worden, Forsberg könne in diesem Sommer "mit einer vernünftigen Ablöse" den Verein wechseln. "Plötzlich kommt der Klub mit 35 bis 40 Millionen Euro. Das ist Wahnsinn", wird Cetinkaya in dem Boulevardblatt zitiert.

So plötzlich allerdings kann die Zahl dem Berater nicht erscheinen. Er hat nach kicker-Informationen diese Ausstiegsklausel selbst ausgehandelt, als er im Februar 2017 mit der Leipziger Klub-Führung die Verlängerung des bestehenden Arbeitspapiers um ein Jahr bis zum 30. Juni 2022 vereinbarte.

Und seine Darstellung, wonach die RB-Bosse vor einem Jahr "unbedingt wollten, dass Emil noch ein Jahr bleibt", stimmt mit den kicker-Recherchen nicht überein. Vielmehr hatte der damalige RB-Sportdirektor Ralf Rangnick nach der Saison 2017/18, in der Forsberg wegen einer komplizierten Schambeinverletzung mehr als zwei Monate ausgefallen war, durchblicken lassen, dass ein Verkauf des Mittelfeldspielers durchaus in Betracht käme. Damals aber meldete sich kein Interessent, der bereit gewesen wäre, Forsberg aus seinem Leipziger Vertragsverhältnis abzulösen.

Wir planen mit Emil und sind froh, dass er da ist.

Markus Krösche

Der ist augenscheinlich auch jetzt nicht in Sicht, wohl aber offenbar ein Klub, der den 27-jährigen Forsberg für deutlich unter 35 Millionen Euro verpflichten würde. Als Cetinkaya am Dienstag bei RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, dem neuen Sportdirektor Markus Krösche und Chefscout Paul Mitchell mit seinem "Verkaufen-oder-Verlängern-Anliegen" vorsprach, biss er auf Granit. Und reagierte entsprechend angesäuert: "Emil ist natürlich enttäuscht. Er hat die Chance, den nächsten Schritt zu machen. Und jetzt halten sich die Personen, die ihm letztes Jahr Versprechungen gemacht haben, nicht daran."

Rangnick-Nachfolger Krösche verweist auf das bestehende Vertragsverhältnis, will sich darüber hinaus nicht zu den Vorgängen äußern: "Wir planen mit Emil und sind froh, dass er da ist."

Oliver Hartmann

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