Bundesliga

Keine Alternative: Auch "kalte Pyrotechnik" zu gefährlich

Werder Bremen will weiter nach Alternativen suchen

Keine Alternative: Auch "kalte Pyrotechnik" zu gefährlich

Heiß und gefährlich: Derzeit ist Pyrotechnik in deutschen Stadien strikt verboten.

Heiß und gefährlich: Derzeit ist Pyrotechnik in deutschen Stadien strikt verboten. imago images

Pyrotechnik ist in den Bundesliga-Stadien derzeit strikt verboten. Für Verstoße werden den Vereinen immer wieder saftige Geldstrafen auferlegt. Könnte die sogenannte, in Dänemark entwickelte, "kalte Pyrotechnik" eine Alternative sein, deren Fackeln deutlich weniger Hitze abgeben als herkömmliche Bengalos? In Deutschland stieß die Neuentwicklung jedenfalls auf Interesse.

Auf Bitten von Werder hatte die Feuerwehr vergangenen Mittwoch im Beisein des Örtlichen Ausschusses Sicherheit und Sport (ÖASS) Tests mit "kalter Pyrotechnik" durchgeführt, deren Fackeln deutlich weniger Hitze abgeben als herkömmliche Bengalos. Auch die Erkenntnisse einer Prüfung des Bundesamts für Materialforschung und -prüfung (BAM) flossen in die Bewertung mit ein.

Und diese lautet: Von der sogenannten, in Dänemark entwickelten, "kalten Pyrotechnik" gehen ebenfalls Gefahren aus. Auch ihre Flamme führe "zum raschen Entzündung von Kleidung und Haaren", wie es in einer Meldung hieß: "Je nach Farbvariante der Fackeln lagen die Temperaturen zwischen 300 und 500 Grad." Außerdem seien giftige Gase freigesetzt worden, die zu Augenreizungen und Irritationen an der Haut führen könnten. Ein großes Problem der augenscheinlich "raucharmen" Fackel sei zudem, dass sich gerade die sehr kleinen Rauchpartikel im Lungengewebe besonders tief festsetzen können.

So bestand am Ende Einigkeit darüber, dass auch diese Art von Pyrotechnik "in Menschenmengen trotz einer gewissen Gefahrenreduzierung deutlich zu gefährlich und deshalb in dieser Form keine ungefährliche Alternative zu den von Teilen der Fan-Szene widerrechtlich eingesetzten Bengalos in Stadien ist".

Dieses Urteil soll aber nicht das Ende der Diskussion sein, wie Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald betonte. So will der Verein den Dänen Tommy Cordsen, der die Fackeln einst im Auftrag von Bröndby IF entwickelte, nach Bremen einladen und gemeinsam erörtern, wie sich diese weitereinwickeln lassen könnten.

ski