Bundesliga

Reuter kündigt Impulse und Investitionen an

Augsburg: Ein Umbruch im Kader ist nötig

Reuter kündigt Impulse und Investitionen an

Wen haben FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter und Präsident Klaus Hofmann auf dem Zettel?

Wen haben FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter und Präsident Klaus Hofmann auf dem Zettel? imago images

Die mit 32 Punkten schlechteste Bundesligasaison der Vereinsgeschichte, mehrere heftige Klatschen in der Rückrunde und die 1:8-Blamage in Wolfsburg als finaler Tiefpunkt haben den Augsburger Verantwortlichen deutlich gemacht, dass tiefgreifende Veränderungen im Kader notwendig sind. Vor einem Jahr setzte der FCA noch alles daran, seine Mannschaft zusammenzuhalten. Doch dieser Stillstand bedeutete einen Rückschritt. Auch Reuter gibt im Rückblick zu, dass seine Strategie nicht aufging: "Es war zu viel eingefahren, es waren zu viele Positionen klar. Konkurrenzsituationen in der Mannschaft haben gefehlt und dadurch auch ein Tick Motivation."

Für den Geschäftsführer Sport steht deshalb fest: "Es braucht den einen oder anderen neuen Impuls, daran arbeiten wir." Bislang konnte Reuter noch keinen Neuzugang präsentieren, er sieht den FCA aber finanziell gerüstet für einen Umbruch und kündigt Investitionen an: "Wir sind sehr gesund und durchaus in der Lage, den einen oder anderen Transfer zu machen."

Qualität soll belohnt werden, aber ein Wettrüsten können und wollen wir nicht mitmachen.

Stefan Reuter

Reuter möchte die Leihspieler Gregor Kobel (Hoffenheim) und Reece Oxford (West Ham) in Augsburg halten. Zudem steht Freiburgs Angreifer Florian Niederlechner als Neuzugang in den Startlöchern, im Gegenzug will der Sport-Club Augsburgs Rechtsverteidiger Jonathan Schmid zurückholen. Der Franzose wäre der fünfte Abgang nach Dong-Won Ji (Mainz), Konstantinos Stafylidis (Hoffenheim) sowie Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Christoph Janker, deren Verträge nicht verlängert wurden. Zudem steht Ja-Cheol Koo vor dem Abschied, auch wenn die finale Entscheidung laut Reuter noch nicht gefallen sei.

Zu viele auslaufende Verträge

"Es war sicher ein Problem, dass wir zu viele auslaufende Verträge hatten", räumt Reuter mit Blick auf die abgelaufene Spielzeit ein. Stafylidis, Ji und Koo, die zusammen einst zehn Millionen Euro kosteten, verlassen den FCA nun ablösefrei. Reuter hätte mit ihnen gerne verlängert, aber nicht um jeden Preis: "Sie hatten Angebote in ganz anderen Größenordnungen auf dem Tisch liegen, da können wir nicht mithalten. Wir dürfen nicht den Fehler machen, den andere Traditionsvereine gemacht haben. Wenn gefühlt Druck aufkommt, darf man keine unvernünftigen Dinge tun. Qualität soll belohnt werden, aber ein Wettrüsten können und wollen wir nicht mitmachen."

Bleibt Gregoritsch?

In Sachen Geld kann der FCA mit den meisten Ligakonkurrenten weiter nicht mithalten. Reuter setzt deshalb auf andere Faktoren: "Wir brauchen 100 Prozent Leidenschaft, die absolute Bereitschaft, Lauf- und Zweikampfstärke, um uns durchzusetzen", betont der Manager: "Ganz entscheidend ist, dass jeder richtig Lust auf Augsburg hat." Fraglich ist, ob Leistungsträger wie Philipp Max oder Michael Gregoritsch diese Anforderung erfüllen. Max wollte schon vor einem Jahr wechseln, Gregoritsch steht aktuell bei Werder Bremen im Fokus. "Wir planen fest mit Michael Gregoritsch", entgegnet Reuter. Die Aussage dürfte Teil eines Pokers sein.

Werte schaffen

Die Zukunft von Gregoritsch und Max (beide bis 2022 unter Vertrag) könnte in diesem Transfersommer zur Millionenfrage werden. Das gilt auch für Martin Hinteregger, der nach seiner Leihe in Frankfurt bleiben will. Auf Transfereinnahmen sei der FCA zwar nicht angewiesen, sagt Reuter, sie seien aber "sicher ein Faktor" für die Entwicklung des Klubs: "Wir wollen Werte schaffen. Wenn Spieler sich gut entwickeln, wird es immer wieder einen Transfer geben."

David Bernreuther

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