Der Bayern-Präsident erklärte im Interview mit "Sport1" zunächst, er habe "keinerlei Ressentiments" gegen Boateng. "Aber er ist kein Spieler für die Bank. Er ist kein Spieler, der das verträgt. Das hat man jetzt die letzten Wochen gesehen. Und dann ist es besser für ihn zu gehen", sagte er. In einem weiteren Statement nach der Partie stellte er nochmals klar, dass es nichts Persönliches sei. Es sei vielleicht ein "falscher Zungenschlag reingekommen", Hoeneß habe Boateng lediglich "einen guten Rat gegeben. Das würde ich heute wiederholen."
Boateng hatte sich an den Pokalfeierlichkeiten am Samstag kaum beteiligt, am Sonntag riet Hoeneß dem Weltmeister von 2014 dann zu einem Vereinswechsel. "Den Frust, den er derzeit hat, wird er nächstes Jahr noch mehr haben, wenn er da bleibt", bekräftigte Hoeneß seine Aussagen in Kaiserslautern. Zwar habe Boateng beim FCB einen "super Job gemacht. Aber wir kriegen Hernandez, Pavard - dazu haben wir Mats Hummels und Niklas Süle."
Warum soll es ein Gespräch geben? Ich habe ihm meine Meinung gesagt.
Uli Hoeneß
Boateng spielt seit 2011 für den FC Bayern, sein Vertrag läuft noch bis 2021. Beim 1:1 in Kaiserslautern fehlte der gebürtige Berliner aus "familiären Gründen", wie aus Bayern-Kreisen bekannt wurde. Hoeneß konnte die Begründung nicht bestätigen ("Da müssen sie den Trainer fragen").
Den Kontakt zu Boateng werde er übrigens nicht suchen. "Warum soll es ein Gespräch geben? Ich habe ihm meine Meinung gesagt." Ansonsten "gibt es nicht viel zu sagen dazu", erklärte Hoeneß.
Dass auch Boateng seine Zukunft nicht mehr in München sieht, daraus machte Hoeneß keinen Hehl. "Sein Manager sucht Vereine, das wissen wir", erklärte er. "Und das haben wir auch akzeptiert."