Nach diversen Sondierungen hatte es in den vergangenen Tagen wieder etwas Stillstand in der Trainersuche des Bundesliga-Absteigers Hannover 96 gegeben. Favorit schien einige Zeit lang der ehemalige Kölner Markus Anfang zu sein, der am Dienstag voriger Woche in einer persönlichen Runde mit Hannovers Profiboss Martin Kind, Fußball-KG-Mitgesellschafter Gregor Baum und dem designierten Sportdirektor Jan Schlaudraff dem Vernehmen nach einen guten Eindruck hinterlassen hatte. Alternativ waren auch Gespräche mit Kenan Kocak (zuletzt Sandhausen) geführt worden. Spätestens hier hatte sich abgezeichnet, dass sich Doll als bisheriger Coach wird verabschieden müssen.
Während also das Aus für den 53-Jährigen, der noch einen Vertrag bis 2020 mit Gültigkeit auch für die 2. Liga besaß, wenig überraschte, tat es die nun getroffene Personalentscheidung umso mehr. Für eine zweite Amtszeit auf der Trainerbank der 96er landet ein altbekannter Name.
Hannover 96 - Die letzten Spiele
Trainersteckbrief Slomka
Trainersteckbrief Doll
Hannover 96 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.04.1896
Vereinsfarben
Schwarz-Weiß-Grün
Slomka macht's
Am Montagabend erhielt der kicker aus offiziellen Kreisen die Bestätigung einer Meldung, die zuerst der "Sportbuzzer Hannover" verbreitet hatte: Mirko Slomka ist neuer Trainer des Traditionsklubs. Mit dem 51-Jährigen, in Hildesheim unweit von Hannover geboren und in der Landeshauptstadt beheimatet, will 96 den Neuanfang im Unterhaus mit einem Mann mit Lokalkolorit starten.
Bereits von 2001 bis 2004 war er Co-Trainer bei den Niedersachsen - und seine erste Trainerstation 1989 war ebenfalls die Jugend der Hannoveraner, für die er von Januar 2010 bis Dezember 2013 als Chefcoach arbeitete. Unter seine Regie fielen unter anderem 50 Siege in seinen ersten 100 Bundesliga-Spielen als Trainer, der schwierige Last-Minute-Klassenerhalt 2010 in der Saison der Robert-Enke-Tragödie oder auch zwei umjubelte Europa-League-Teilnahmen 2011 und 2012 nach Rang vier und sieben.
Slomka hatte zuletzt von Dezember 2016 bis April 2017 den Karlsruher SC trainiert. Seitdem war er vereinslos. Nun wird er erneut bei den 96ern angreifen, wo er immer wieder und zuletzt erst im vergangenen Winter wieder nach der Freistellung André Breitenreiters bereits gehandelt worden war. Seinerzeit hatte die Führung um Martin Kind noch vehement dementiert, an einer Rückkehr des Erfolgstrainers interessiert zu sein. Nur vier Monate später nun die spektakuläre Wende um 180 Grad.
