Bundesliga

Ein Freistoß und die Folgen: Heynckes' Ribery-Anekdote

Früherer Bayern-Trainer schreibt im kicker

Ein Freistoß und die Folgen: Heynckes' Ribery-Anekdote

Arbeiteten jahrelang bei Bayern zusammen: Franck Ribery und Jupp Heynckes.

Arbeiteten jahrelang bei Bayern zusammen: Franck Ribery und Jupp Heynckes. picture alliance/imago images

Vorlage Franck Ribery, Tor Arjen Robben: So setzte sich der FC Bayern im DFB-Pokal-Achtelfinale 2011/12 in der Nachspielzeit beim VfL Bochum durch. Es ist ein Spiel, das Jupp Heynckes (74) auch siebeneinhalb Jahre später nicht vergessen hat.

"Kurz vor Schluss", erinnert sich der damalige Bayern-Trainer an diesem Montag in seiner großen kicker-Würdigung für Ribery, Robben und Rafinha, habe es damals in Bochum einen Freistoß gegeben. "Franck wollte schießen, ich rief, Toni Kroos solle es tun. Wir gewannen kurz vor Schluss 2:1 und jubelten in der Kabine." Nur einer nicht.

Franck und ich gingen wortlos in die Winterpause.

Jupp Heynckes

"Franck war stinkesauer und motzte herum. Ich war genauso geladen und außer mir, schrie zurück", schreibt Heynckes. "Da kam Mario Gomez zu mir und sagte: 'Trainer, nehmen Sie das nicht so ernst! Franck braucht das ein-, zweimal im Jahr.' Franck und ich gingen wortlos in die Winterpause." Das Pokalduell war Bayerns letztes Pflichtspiel vor Weihnachten gewesen.

"Trainer, tun Sie mir, bitte, einen Gefallen und reden Sie mit Franck!"

"Da rief mich im Weihnachtsurlaub Daniel van Buyten, Francks bester Freund, an und sagte, er wolle mir mitteilen, dass sich Franck entschuldigen möchte", so Heynckes weiter. "Er selbst sagte nichts zu mir, ich sprach während der gesamten Wintervorbereitung kein Wort mit ihm, für den Rückrundenstart in Mönchengladbach war er ohnehin gesperrt. Vor dem zweiten Rückrundenspiel, zu Hause gegen Wolfsburg, sagte Schweinsteiger zu mir: 'Trainer, tun Sie mir, bitte, einen Gefallen und reden Sie mit Franck!'"

Also habe Heynckes Ribery auf sein Zimmer gerufen. Und "nach unserem Gespräch umarmte mich Franck und sagte: 'Danke, Trainer! Ich werde morgen super spielen.' Er löste sein Versprechen ein, beim 2:0-Sieg war er unser bester Mann." Auch der kicker kürte ihn zum Spieler des Spiels.

"Josef, du warst als Spieler kein bisschen anders!"

Heynckes abschließend: "Wenn ich hin und wieder zu Hause erzählte, dass Franck und Arjen manchmal schwierig seien, antwortete meine Frau Iris mit Verständnis - für die beiden, nicht für mich: 'Josef, du warst als Spieler kein bisschen anders!' Ich war eher noch schlimmer..."

"Ein Geschenk für den deutschen Fußball": Jupp Heynckes' große Würdigung für Robben, Ribery und Rafinha lesen Sie im aktuellen kicker vom Montag!

jpe

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