Muss Peter Bosz seine Abwehr im letzten Heimspiel der Saison im Zentrum komplett umbauen? Dieses Szenario droht zumindest seit Mittwochmorgen, nachdem sich Jonathan Tah mit Magen-Darm-Problemen kurzfristig vom Training abgemeldet hat. Der Einsatz des 23-Jährigen, der derzeit die Toilette häufiger als gewohnt aufsuchen muss, ist gefährdet. Für Leverkusens Trainer wäre der Ausfall des Nationalspielers eine bittere Nachricht, gehört Tah doch zu den Leistungsträgern seiner Mannschaft und spielte zuletzt (jeweils kicker-Note 1,5) in Augsburg und gegen Frankfurt in Topform.
Erster Nachrücker wäre Dragovic
Besonders ins Gewicht fallen könnte Tahs Fehlen, da auch der Einsatz von Abwehrchef Sven Bender, der wie schon in Augsburg auch gegen Frankfurt mit Sprunggelenkproblemen ausgewechselt worden war, fraglich ist. "Wir müssen abwarten. Ob er spielen kann oder nicht, kann ich wirklich nicht sagen", erklärte Bosz am Mittwochmittag. Auch eine Prognose bei Tah sei schwer abzugeben und hängt davon ab, wie schnell sich der Nationalspieler von der Erkrankung regeneriert.
Erster Nachrücker in der Innenverteidigung wäre Aleksandar Dragovic, der diesen Job in dieser Saison meist sehr zuverlässig und bis auf ganz wenige Ausnahmen gut erledigte. Fielen beide Stammspieler im Abwehrzentrum aus, würde wohl zudem Tin Jedvaj nachrücken. Dem kroatischen Nationalspieler fehlt aber im Gegensatz zu Dragovic, der 2019 bislang in neun Pflichtspielen eingesetzt wurde, jeglicher Rhythmus. Zuletzt erhielt der 23-Jährige Ende März bei der 1:4-Niederlage bei 1899 Hoffenheim Wettkampfpraxis. Insgesamt stand Jedvaj in der Rückrunde (bei einer zusätzlichen Einwechslung) nur bei fünf Pflichtspielen in der Leverkusener Startelf.
Lars Bender gibt Entwarnung
Dafür gab es wenigstens von Lars Bender keine erneute Hiobsbotschaft. Der 30-Jährige, der bei gegnerischem Ballbesitz die Dreierkette, bestehend aus Wendell, Sven Bender und Jonathan Tah, als Rechtsverteidiger zur Viererkette erweitert, hatte sich zum Ende der Mittwochseinheit an die Innenseite des rechten Oberschenkels gefasst und danach unmittelbar vor der Mannschaft den Platz verlassen. Doch der Kapitän gab Entwarnung: "Kein Problem."
