Das Pressestüber'l, wie es die Münchner gerne nennen, an der Säbener Straße 53 ist gerammelt voll an diesem Dienstag, als es Franck Ribery betritt und auf dem Podium Platz nimmt. Ein wenig andächtig und wehmütig schaut er in die Runde und betont wiederholt, dass es ihm schwerfalle, sich hier aus der Stadt und dem Verein zu verabschieden. Zwölf Jahre lang lebt er inzwischen in München. 2007, damals als 23-Jähriger, kam der Franzose zum Rekordmeister - heute ist er 36, hat bereits acht Deutsche Meisterschaften, fünfmal den DFB-Pokal, einmal die Champions League gewonnen und erhielt 2013 die Auszeichnung für Europas Fußballers des Jahres. Die neunte Meisterschaft wäre übrigens ein Rekord. Keinem Spieler zuvor gelang das. "Ich wäre der erste", sagt Ribery, "das wäre historisch."
Ribery: "Ich kann und werde nichts vergessen"
Ein schönes Ende einer langen Geschichte also, die er als eine "tolle Zeit für mich und meine Familie" beschreibt, davon "kann und werde ich nichts vergessen". Insbesondere nicht das Jahr 2013 mit dem Triple-Gewinn, das "der Wahnsinn war", wie er sagt; genauso wenig sein vielleicht schönstes Tor, der Seitfallzieher in Mönchengladbach - am 34. Spieltag der Saison 2012/13 zum 4:3. Eine Woche vor dem Duell mit dem BVB im Wembleystadion. Daran erinnert sich Ribery heute noch gerne.
"Ich dachte, ich habe viel Zeit. Und jetzt bin ich 36 ... Die Zeit vergeht schnell.
Franck Ribery
Ebenso wie an ein, zwei Hinweise erfahrener Spieler, die ihm zu seinen Anfängen mit auf den Weg gaben, dass er die Zeit als Profifußballer genießen solle, weil sie viel zu schnell vergehe. "Ich war 23", blickt Ribery zurück, "da dachte ich, ich habe viel Zeit. Und jetzt bin ich 36 ... Die Zeit vergeht schnell." Zu schnell, denn der Flügelspieler hat noch Lust auf Fußball, er will noch weitermachen. Wo? "Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht, aber es gibt ein paar Optionen", verrät er. Vielleicht für ein oder zwei Jahre ... und danach, das steht für Ribery fest, "komme ich hundertprozentig wieder nach München zurück". In seine Heimat, in sein Haus in Grünwald. Da gehört er inzwischen hin, er und seine Familie. Sie mögen die deutsche Mentalität, die Menschen - und natürlich den Verein, deshalb unterstreicht Ribery nochmal: "Ich bin hier zuhause."
