Bundesliga

Zu wenige Impulse: BVB-Bank fehlt Durchschlagskraft

Philipp, Dahoud & Co. glücklos

Zu wenige Impulse: BVB-Bank fehlt Durchschlagskraft

Glücklose Joker: Mahmoud Dahoud (li.) und Jacob Bruun Larsen.

Glücklose Joker: Mahmoud Dahoud (li.) und Jacob Bruun Larsen. Getty Images

Natürlich, da wäre Paco Alcacer, der Topjoker der Bundesliga. Doch wenn der Spanier starten muss - so wie am vergangenen Samstag in Bremen - wird es dünn auf der Dortmunder Ersatzbank. Beim 2:2 im Weserstadion beispielsweise wechselte Trainer Lucien Favre, als er angesichts der schwindenden Titelchancen das Risiko erhöhen musste, nacheinander die drei offensiv orientierten Jacob Bruun Larsen, Mahmoud Dahoud und Maximilian Philipp ein - ohne jeden Ertrag.

Wirklich überraschend kam das nicht: Philipps letztes Tor gelang ihm am 8. Spieltag beim 4:0-Sieg in Stuttgart, in der Rückrunde ist er noch ohne Treffer oder Assist. Auch Dahoud wartet seit Monaten auf ein persönliches Erfolgserlebnis, seinen bislang einzigen Scorerpunkt sammelte er am ersten Spieltag durch ein Tor gegen Leipzig. Nicht viel besser ist die Bilanz von Bruun Larsen, der nach starkem Saisonstart merklich abbaute und sich bis zu seiner Vorarbeit beim 2:4 gegen Schalke seit dem 6. Spieltag nicht mehr in der Scorerliste eintragen konnte. Insgesamt kommt der Däne auf zwei Treffer und drei Assists. Der in Bremen stark aufspielende Christian Pulisic, der zuletzt ebenfalls hauptsächlich von der Bank kam, steht nur unwesentlich besser bei drei Toren und drei Vorlagen.

Gomez, Balerdi, Toprak und Schmelzer außen vor

Immerhin: Alle vier kommen regelmäßig (Bruun Larsen, Pulisic) bis zumindest sporadisch (Philipp, Dahoud) zum Einsatz, wenngleich ihre Formkurve insbesondere in der Rückrunde mehrheitlich aufgrund des mangelnden Spielrhythmus nach unten zeigte. Für einige andere Profis dagegen findet Favre kaum eine Verwendung: Die Nachwuchskräfte Sergio Gomez (ein Kurzeinsatz in der Champions League) und Leonardo Balerdi, der im Winter als Vorgriff für die kommende Saison verpflichtet wurde, warten noch auf ihr Saison-Debüt in der Bundesliga. Linksverteidiger-Routinier Marcel Schmelzer hofft seit seinem 20-minütigen Einsatz am 19. Spieltag gegen Hannover (5:1) auf sein 250. Bundesligaspiel. Und Innenverteidiger Ömer Toprak ist - wenn überhaupt - nur ein Mann für die letzten Minuten. In fünf seiner neun Saisoneinsätze wurde er erst nach der 80. Minute eingewechselt.

Der auf dem Papier recht breite BVB-Kader stellt sich dadurch in der Realität wesentlich schmaler dar - zumal Rechtsverteidiger Marius Wolf und Kapitän Marco Reus derzeit rotgesperrt fehlen und für Außenverteidiger Achraf Hakimi nach einem Fußbruch die Saison vorzeitig beendet ist.

Wenn man so will, ist immerhin Besserung in Sicht: Am 34. Spieltag darf Reus beim finalen Saisonspiel in Mönchengladbach wieder mitwirken. Top-Joker Alcacer, der zwölf seiner 18 Saisontreffer als Einwechselspieler erzielte, könnte dann wieder aus der Startelf rotieren - und die Schlagkraft der Dortmunder Ersatzbank deutlich erhöhen.

Matthias Dersch