Bundesliga

Doll: "Ich habe nicht bei Niko angerufen"

Hannovers Trainer trifft seine Vergangenheit

Doll: "Ich habe nicht bei Niko angerufen"

Hannover-Trainer Thomas Doll.

Hannover-Trainer Thomas Doll. Getty Images

Auch wenn es nur ein ganz kleines "Zünglein an der Waage" ist: Im Spiel beim FC Bayern könnte Schlusslicht Hannover an diesem Samstag durchaus Einfluss auf den weiteren Verlauf im Titelrennen nehmen. Entsprechende Anliegen aus Dortmund, er möge sich doch als ehemaliger BVB-Trainer mit 96 in der Allianz-Arena besonders ins Zeug legen, habe es aber nicht gegeben. "Aki hat sich nicht bei mir gemeldet…", verneinte Thomas Doll die Frage, ob der Dortmunder Geschäftsführer Hans-Joachim "Aki" Watzke im Vorfeld der Partie womöglich aus alter Verbundenheit zum Telefon gegriffen habe. Überhaupt, so Hannovers Trainer, habe es vorab keinerlei Kontakte in irgendwelche Richtungen gegeben. "Ich habe ja auch nicht bei Niko angerufen."

Nun, ein etwaiges "Gnadengesuch" bei Bayern-Trainer Kovac wäre in der jetzigen Phase der Meisterschaft sicher auch aussichtslos gewesen. Und so bleibt es für Doll wohl allein bei den Erinnerungen an bessere Tage, wenn er in München gleich mehrere Weggefährten aus der Vergangenheit trifft. Mit Niko Kovac spielte er zwischen 1999 und 2001 insgesamt 21-mal gemeinsam für den Hamburger SV. Seite an Seite fuhren die heutigen Trainer neun Siege, sechs Unentschieden und sechs Niederlagen mit den Norddeutschen ein. Als Coach von Eintracht Frankfurt gewann Kovac inzwischen jedes seiner fünf Pflichtspiele gegen Hannover, auch im Hinspiel siegte er mit den Bayern in Hannover, deutlich mit 4:0.

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Hummels erste Bundesligaspiele unter Doll

Nikos Bruder, Bayerns heutiger Co-Trainer Robert Kovac, bestritt unterdessen in der Saison 2007/08 für Dortmund 22 Spiele unter dem damaligen Borussia-Coach Thomas Doll. Ähnlich ergeht es Mats Hummels: Im Trikot der Westfalen absolvierte er einst seine ersten 13 Bundesligaspiele unter Doll.

Letzterer ist aktuell erstmals mit Hannover zwei Partien am Stück unbesiegt. Und eigentlich müsste es auch in München so weitergehen, wenn die Chance auf den Ligaerhalt bestehen bleiben soll. Denn: Sollte Hannover an diesem Spieltag weniger Punkte als Relegationsplatz-Inhaber Stuttgart holen, wäre der sechste Bundesligaabstieg der Vereinsgeschichte perfekt (zuvor 1974, 1976, 1986, 1989, 2016). Nur Nürnberg (vor diesem Spieltag achtmal) und Arminia Bielefeld (siebenmal) stiegen häufiger aus dem Oberhaus ab.

Eines gälte es dann immer noch für 96 zu vermeiden: Noch kann Hannover die historisch schlechteste Saison seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung spielen. Die bisher schwächste spielte der SC Freiburg 2004/05, als die Breisgauer am Saisonende 18 Punkte und eine Tordifferenz von -45 verbuchten. Hannover steht aktuell ebenfalls bei 18 Punkten und einer Tordifferenz von -40…

Michael Richter

96 denkt an 2006 - Werders großer Verlust