Bundesliga

Rangnick: "Solange wir noch Erster werden können..."

Zehnter Auswärtssieg in Serie möglich

Rangnick: "Solange wir noch Erster werden können..."

Noch geht es zwei Plätze höher: Leipzigs Trainer Ralf Rangnick sieht keine Motivationsprobleme.

Noch geht es zwei Plätze höher: Leipzigs Trainer Ralf Rangnick sieht keine Motivationsprobleme. imago images

Das erste große Ziel der laufenden Saison hat RB Leipzig bereits erreicht: die Qualifikation für die Champions League. Zudem steht das Team von Trainer Ralf Rangnick am 25. Mai im Finale des DFB-Pokals. Bis dahin haben die Sachsen indes noch drei Bundesligaspiele zu bestreiten, das erste am Freitagabend beim FSV Mainz 05 (20.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de). Und Rangnick stellt klar, dass dieser Partie sowie den beiden darauffolgenden Ligaspielen die totale Konzentration gilt.

Auf die Frage, ob er angesichts des erreichten Zieles Champions League eventuell daran denke, dem einen oder anderen Stammspieler eine Pause zu geben und dafür manchen Profi mit weniger Einsatzzeiten in Mainz aufzubieten, antwortete Rangnick am Donnerstagmittag auf der Spieltags-Pressekonferenz: "Ich wüsste nicht, warum wir das tun sollten. Wir haben noch drei Bundesligaspiele, die wir so erfolgreich wie möglich bestreiten wollen. Die Saison ist noch nicht rum."

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Im Gegenteil. RB, derzeit mit 64 Punkten Tabellendritter, kann theoretisch noch Zweiter werden, und selbst der Gewinn des Meistertitels ist derzeit rechnerisch noch möglich. Deswegen kann sich Rangnick auch nicht vorstellen, weshalb sein Team trotz erreichter Champions-League-Qualifikation in seiner Motivation nachlassen sollte. "Wieso sollen wir Spieler motivieren, die die Tabelle rechnen können und sehen, wie die Tabelle aussieht? Und solange wir rechnerisch noch Zweiter oder Erster werden können, wieso sollte es da bei irgendjemandem Motivationsprobleme geben, solange wir vom Trainerstab nicht falsche Signale senden. Das werden wir sicher nicht tun. Dazu sind wir alle viel zu ehrgeizig."

In Mainz noch etwas gutzumachen

Und dieser Ehrgeiz soll in Mainz drei Punkte bringen. Zumal RB in Rheinhessen noch etwas gutzumachen hat. Am 29. April 2018, dem 32. Spieltag der vergangenen Saison, unterlagen die Leipziger in Mainz 0:3, und das, so Rangnick, "war eines unsere schwächsten Spiele, das wir in der Saison gemacht haben".

Das Team seines Kollegen Sandro Schwarz erwartet der RB-Coach derweil als "eine Mannschaft, die sich sicher nicht mit Mann und Maus hinten einigeln wird. Deswegen gehe ich davon aus, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die versuchen wird, aktiv zu sein und selber auch nach vorne zu spielen."

Zehnter Auswärtssieg in Serie möglich

Dennoch will Leipzig den zehnten Auswärtssieg nacheinander in einem Pflichtspiel verbuchen, - auch, um weiteres Selbstvertrauen zu tanken. Wenn man nämlich schon mal Richtung Pokalfinale denke, so Rangnick, dann sei "die größte Wahrscheinlichkeit, dass wir mit ganz breiter Brust das Pokalfinale bestreiten, dann, wenn wir auch in den nächsten Bundesligaspielen möglichst erfolgreich sind. Es gibt keinen Ersatz für weitere Erfolgserlebnisse".

Verzichten muss Rangnick noch auf Mittelfeldakteur Tyler Adams (Adduktorenbeschwerden), Innenverteidiger Dayot Upamecano (Aufbautraining nach Knorpelquetschung im Knie) sowie Ersatzkeeper Yvon Mvogo (Knieverletzung). Die beiden Offensivspieler Bruma (nach muskulären Beschwerden im Oberschenkel) sowie Emile Smith Rowe (nach Leistenbeschwerden) stehen dagegen als Alternativen wieder bereit. Mvogo soll in der nächsten Woche wieder mit dem Training beginnen, während Upamecano in dieser Woche Teile des Teamtrainings absolvieren konnte.

Rangnick zu Upamecano: Skepsis und eine Forderung

Ob der 20-Jährige, der seit Ende Januar fehlt, in dieser Saison nochmal eine Option wird, ist sehr fraglich. Rangnick ist in dieser Hinsicht "eher skeptisch, was die restlichen Spiele angeht. Dafür war die Pause einfach zu lang. Und solange das Knie noch nicht völlig reizfrei ist und wir die Situation haben, dass es auf hohe Belastung gar nicht mehr reagiert, werden wir sicher auch kein Risiko eingehen".

Deswegen ist es laut Rangnick auch klar, dass eine Teilnahme Upamecanos für Frankreich an der U-21-EM im Juni in Italien und San Marino "nur dann Sinn macht, wenn er tatsächlich in dieser Saison bei uns noch spielen sollte. Wenn das nicht der Fall wäre, dann ist ein Einsatz bei der Europameisterschaft der U 21 aus meiner Sicht nicht darstellbar und auch nicht vorstellbar".

Andreas Hunzinger