Wer die Tabelle liest, gewinnt recht schnell den Eindruck, dass es wohl selten zu einem solch klaren Duell "David gegen Goliath" gekommen sein kann wie am kommenden Samstag. 53 Punkte trennen den FC Bayern und Hannover 96 - nur fünfmal gab es einen größeren Punkteabstand zwischen zwei Mannschaften vor einem Bundesligaduell. Den deutlichsten vor dem 34. Spieltag 2015/16, als sich ebenfalls diese beiden Klubs in der Allianz-Arena gegenüberstanden: Der Rekordmeister kam als Tabellenführer auf 85 Punkte, Hannover nur auf 25.
Überhaupt: Dass die Münchner gegen einen Gegner verloren, der auf einem direkten Abstiegsplatz stand, ist lange her. Am 15. März 2008 geschah dies beim inzwischen drittklassigen FC Energie Cottbus mit 0:2. Zu Hause gab's unterdessen nur viermal überhaupt eine Niederlage gegen ein Schlusslicht. Und: Bayern verlor kein einziges seiner letzten 66 (!) Spiele gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte.
100. Heimtreffer gegen 96 oder Bayerns 2000. Gegentor in der Bundesligageschichte
Auch die weiteren statistischen Zahlen machen 96 wenig Hoffnung, sie wirken eher wie ein Horror. Die Chance, dass die Gastgeber mindestens viermal treffen und damit insgesamt 100 Heimtreffer gegen Hannover erzielt hätten, erscheint fast größer als die auf ein anderes Jubiläum: Sollte 96 einmal treffen, wäre es Bayerns 2000. Gegentor in der Bundesligageschichte. Doch wem soll das Tor gelingen? Hannover jubelte in den zurückliegenden 19 Spielen gerade elfmal.
Aus dem aktuellen Kader erzielte kein einziger Spieler jemals in seiner Karriere ein Bundesligator gegen Bayern München. Dabei bestritten alle Akteure zusammengenommen immerhin 109 Spiele gegen den FCB. Dennoch - jeder Treffer am Samstag wäre für den jeweiligen Schützen eine Premiere.
Müller und Schwegler müssen aussetzen
In den Mai starteten die Niedersachsen unterdessen am Mittwoch im Training ohne drei - oder genauer: "zweieinhalb" Akteure. Während der nach zwei Kreuzbandrissen frisch ins Team zurückgekehrte Edgar Prib nach wenigstens einem Teil der Einheit aus der Belastung genommen wurde, fehlten Pirmin Schwegler (Rückenbeschwerden) und Nicolai Müller (Adduktoren) komplett.
Nach Klubangaben handelt es sich dabei um Vorsichtsmaßnahmen. Bobby Wood arbeitete nach seiner Kniereizung integrativ, nach überstandenen Blessuren mischten Ihlas Bebou (Oberschenkel), Josip Elez (Muskulatur) und Miiko Albornoz (Sprunggelenk) dagegen voll mit.