Mit einer Fußball-Demonstration hat der FC Bayern die Machtverhältnisse in der Bundesliga zurechtgerückt. Während die Münchner von Anpfiff weg total entschlossen jeden Zweikampf suchten und annahmen, sich mit Wucht und Power nach vorne orientierten, leisteten sich die Dortmunder eine ängstliche und klägliche Vorstellung, die eines Tabellenführers unwürdig war.
Die junge BVB-Mannschaft wirkte von Beginn an eingeschüchtert und komplett überfordert. Das Ergebnis blieb nur deswegen bei 5:0, weil der neue Spitzenreiter aus München nach der Pause die 4:0-Führung nur noch verwaltete, ohne den Borussen auch nur eine einzige Torchance zu genehmigen. Mehr als den Pfostenschuss des in dieser Szene völlig freistehenden Mahmoud Dahoud produzierte die BVB-Offensive in 90 Minuten nicht. Mit so wenig Mut und so geringer Gegenwehr wird man nicht Meister.
Bundesliga - 28. Spieltag
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Anders die Bayern, die aus dem verhaltenen Auftritt gegen den FC Liverpool im Achtelfinale der Champions League (1:3-Heimniederlage) gelernt haben. Sie zeigten Präsenz und Persönlichkeit auf dem Platz, schoben ihre Reihen nach vorne, attackierten immer und überall und inszenierten so ein permanentes Pressing.
Mit der Nominierung Thomas Müllers als Partner Robert Lewandowskis gelang Trainer Niko Kovac ein kluger taktischer Zug, Javi Martinez stabilisierte die Defensive, die allerdings von diesen viel zu tief stehenden und zögerlichen Dortmundern nie gefordert wurde. Marco Reus war in vorderster Linie verloren, genauso der hochtalentierte Jadon Sancho. Den jungen Dortmundern wurden von den erfahrenen Münchnern brutal die Grenzen aufgezeigt.
Noch ist es nur ein Punkt Plus für den Rekordmeister, dazu das um 15 Treffer bessere Torverhältnis; noch sind sechs Runden in dieser Saison 2018/19 zu absolvieren. Aber nach diesem Kantersieg spricht nicht nur der fußballspezifische Gala-Auftritt in diesem Gipfeltreffen für die Münchner, sondern auch das psychologische Moment. Von dieser Klatsche müssen sich die Dortmunder erst einmal erholen.
kicker-Chefreporter Karlheinz Wild.
