Bundesliga

Bayer Leverkusen: Herrlich muss gehen, Bosz unterschreibt bis 2020

Trainerwechsel bei Bayer Leverkusen

Herrlich muss gehen, Bosz unterschreibt bis 2020

Aus am Tag vor Heiligabend: Heiko Herrlich, hier nach Leverkusens 3:1-Sieg über Hertha BSC.

Aus am Tag vor Heiligabend: Heiko Herrlich, hier nach Leverkusens 3:1-Sieg über Hertha BSC. imago

Bayer Leverkusen geht ohne Heiko Herrlich in die Rückrunde. Der 48-Jährige, der das Amt im Juli 2017 übernommen hatte, konnte seinen Job auch mit zwei Siegen zum Hinrunden-Abschluss - vier Siegen aus den letzten fünf Pflichtspielen - nicht mehr retten.

Am Tag nach dem 3:1-Heimsieg gegen Hertha BSC vollzog Bayer 04 die Trennung von Herrlich, der sich schon seit Saisonbeginn immer wieder mit Fragen zu seiner Zukunft hatte auseinandersetzen müssen. Nachfolger wird Peter Bosz, den Bayer schon im Sommer 2017 gerne verpflichtet hätte, ehe Borussia Dortmund den Zuschlag erhielt. Der Niederländer, der seinen Posten beim BVB schon nach nicht einmal einem halben Jahr wieder hatte räumen müssen und seitdem ohne Klub war, erhält einen Vertrag bis 2020 und wird sich am 4. Januar vorstellen. Er bringt seinen Co-Trainer Hendrik "Hendrie" Krüzen mit, Herrlichs Assistent Nico Schneck wurde ebenfalls freigestellt.

"Stagnation in der Entwicklung des Teams"

"Heiko Herrlich hat unserer Mannschaft im Vorjahr nach einer zuvor sehr schwierigen Saison wichtige Impulse verliehen und uns ins internationale Geschäft zurückgebracht. Bis zuletzt hatten wir die Überzeugung und den Willen, mit ihm als Cheftrainer die Wende zum Guten zu schaffen", erklärte Sport-Geschäftsführer Rudi Völler am Sonntag. "Doch leider ist mittlerweile eine Stagnation in der Entwicklung des Teams nicht mehr zu leugnen. Auch wenn wir zum Jahresende hin wieder den Anschluss an die internationalen Plätze hergestellt haben, befinden wir uns nach der insgesamt nicht befriedigenden Halbserie in einer Situation, die einen Trainerwechsel aus unserer Sicht notwendig macht."

Peter Bosz

Zurück in der Bundesliga: Peter Bosz. imago

Zuletzt hatte Völler mit größter Anstrengung ein Bekenntnis zu Herrlich vermieden, ebenso am Samstag nach dem Sieg über Berlin.

Bosz, der mit Ajax Amsterdam 2017 bis ins Europa-League-Finale vorgedrungen war, steht laut Sportdirektor Simon Rolfes "für offensiven, temporeichen und begeisternden Fußball. Er hat auf seinen Trainerstationen immer eine besondere Passion bei der Arbeit mit jungen Spielern gezeigt. Peter passt auch deswegen hervorragend zu uns, denn wir setzen seit vielen Jahren darauf, hochtalentierte Nachwuchskräfte weiterzuentwickeln und sie in einer ausgewogenen Kombination mit erfahrenen Profis auf Topniveau zu heben. Unsere Mannschaft wird vom Trainer Peter Bosz profitieren."

Leverkusen, in Herrlichs Debütsaison noch - punktgleich mit dem Dritten Hoffenheim - Fünfter geworden, überwintert zwar in der Europa League, steht in der Bundesliga aber nach bereits sieben Niederlagen nur auf einem enttäuschenden neunten Platz.

Stephan von Nocks/jpe