Bundesliga

"50+1 bleibt!": Faninitiative übergibt Petition an Rauball

30 Meter langes Dokument mit Erklärung und Unterschriften

"50+1 bleibt!": Faninitiative übergibt Petition an Rauball

DFL-Präsident Reinhard Rauball (2.v.r.) bekommt eine Erklärung der Fans für den Erhalt der 50+1-Regel.

DFL-Präsident Reinhard Rauball (2.v.r.) bekommt eine Erklärung der Fans für den Erhalt der 50+1-Regel. picture alliance

Stellvertretend für über 3.000 Fanklubs, Fangruppierungen und Fanverbände aus ganz Deutschland haben fünf Fans die Erklärung "50+1 bleibt!" an DFL-Präsident Reinhard Rauball übergeben. Das Dokument mit allen Unterzeichnern ist rund 30 Meter lang und "ein deutliches Signal der Fan-Basis für den Erhalt der 50+1-Regel", sagt Manuel Gaber, einer der Initiatoren. "Dieses Thema ist nicht alleine eine Entscheidung der Vereinsfunktionäre, sondern betrifft alle Menschen, die sich mit dem Fußball verbunden fühlen", so Gaber weiter. "Wir erwarten daher von allen Vereinen im Rahmen der Mitgliederversammlung eine transparente Kommunikation und keine Absprachen im Hinterzimmer und freuen uns, dass Dr. Rauball uns dies bei der Übergabe zugesichert hat."

Die Klubchefs erörtern an diesem Donnerstag den "geplanten Verfahrensverlauf einer Diskussion". Laut der DFL wird "keine Entscheidung in Bezug auf eine Veränderung" der Investorensperre getroffen.

Die Erklärung im Wortlaut

"Das Präsidium der DFL hat die 50+1-Regel grundsätzlich zur Diskussion gestellt. Wir, Fangruppen und Fanclubs aus ganz Deutschland, beziehen dazu klar Stellung.

Der Fußball bringt jede Woche hunderttausende unterschiedliche Menschen zusammen. Er gehört keinen Einzelpersonen, Unternehmen oder Investoren. Er gehört uns allen und darf nicht noch mehr zum Spielball einiger Weniger werden.

Der Wegfall oder eine zur Diskussion stehende weitere Lockerung der 50+1-Regel würde den Fußball grundlegend verändern. Der Wettbewerbsdruck würde sich für alle Clubs unweigerlich erhöhen. Die Finanzkraft mancher Eigentümer wäre plötzlich wichtiger als die solide und erfolgreiche Arbeit Anderer.

Am Ende geht es um noch mehr Geld, das an die immergleichen Profiteure durchgereicht wird. Für uns Fans wird der Fußball dadurch nicht besser und seine gesellschaftliche Verantwortung dadurch nicht gestärkt. Im Gegenteil.

Viel wird über die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga diskutiert. Doch möchten wir uns wirklich an wahnsinnigen Summen in Paris und einem verrückt gewordenen Markt in England orientieren?

Anstatt eine Grundsatzdebatte darüber zu starten, dass sich der Profifußball in vielen Aspekten immer mehr von der Lebensrealität der normalen Leute entfernt, wird die 50+1-Regel grundsätzlich in Frage gestellt.

Doch wir lassen uns 50+1 nicht nehmen.

50+1 bleibt!"

cfl