Bundesliga

Sperre reduziert! Boateng fehlt nur noch einmal

Bayerns Einspruch erfolgreich

Sperre reduziert! Boateng fehlt nur noch einmal

Sperre um ein Spiel reduziert: Jerome Boateng kann bei den Bayern schon bald wieder eingreifen.

Sperre um ein Spiel reduziert: Jerome Boateng kann bei den Bayern schon bald wieder eingreifen. Getty Images

Richter Hans E. Lorenz eröffnete die Verhandlung launig: "Hat Herr Neuer etwas gegen Sie? Wenn er ihn reingelassen hätte, dann hätten sie nur ein Spiel bekommen", wandte er sich an Boateng. Neuer hatte nach Boatengs Notbremse gegen den Schalker Sidney Sam den schwach geschossenen Elfmeter von Eric Maxim Choupo-Moting gehalten, die Partie endete 1:1.

Die zunächst ausgesprochenen drei Spiele Sperre erschien logisch. Eine Partie für die Notbremse, eine weitere, so will es die Regel, für den nicht verwandelten Strafstoß. Die dritte, weil Boateng als Wiederholungstäter gilt, er erst am 33. Spieltag der vergangenen Saison vom Platz geflogen war. Nun plötzlich die Kehrtwende, auch von Chefankläger Anton Nachreiner. Die Begründung: Hätte Choupo-Moting den Elfmeter verwandelt, wäre Boateng mit einem Spiel davongekommen. Und bei Sperren mit diesem geringen Strafmaß gelten Vorstrafen nicht. Soll heißen: Boateng wurde zunächst durch Choupo-Motings Fehlschuss doppelt bestraft, obwohl er dafür nichts konnte. Die ursprüngliche Strafe von drei Spielen sahen die Sportrichter als nicht verhältnismäßig an, da nur durch den verschossenen Elfmeter die zusätzliche Sperre durch die Wiederholungstat hinzugekommen wäre.

Spielersteckbrief J. Boateng
J. Boateng

Boateng Jerome

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
49
2
VfL Wolfsburg VfL Wolfsburg
41
3
FC Schalke 04 FC Schalke 04
34
Trainersteckbrief Guardiola
Guardiola

Guardiola Josep

Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos

Das Sportgericht reduzierte daher das Strafmaß und muss sich künftig daran messen lassen. Auch dann, wenn der Spieler aus Paderborn, Freiburg oder Augsburg und nicht vom FC Bayern kommt.

Schon nach der Roten Karte habe ich gesagt, dass man vernünftig miteinander reden kann.

Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer

Boateng zeigte sich nach dem Urteilsspruch erleichtert: "Ich bin froh, dass ich nur noch einmal aussetzen muss", sagte der 26-Jährige dem kicker. Sportvorstand Matthias Sammer lobte den DFB für seine Flexibilität in der Rechtsprechung. "Ich bin kein Jurist, aber schon nach der Roten Karte habe ich gesagt, dass man vernünftig miteinander reden kann", so Sammer, der ergänzte: "Neben den Regeln sollte das Spiel immer im Mittelpunkt stehen. Das Urteil zeigt eine neue und wichtige Qualität in der DFB-Rechtsprechung im Sinne des Fußballs. Das nötigt mir größten Respekt ab", unterstrich der 47-Jährige.

Erfreut war Sammer auch über den Fall Klaas Jan Huntelaar, dessen ursprünglich angekündigte Sechs-Spiele-Sperre auf vier Partien zuzüglich zwei auf Bewährung reduziert worden war .

Für ein Bonmot während der Verhandlung hatte Sammer bereits zu Beginn der Verhandlung gesorgt, als er Lorenz' Eingangsworte gekontert hattee: "Wenn Manuel den reingelassen hätte, würden wir jetzt wegen des Verdachts der Spielmanipulation hier sitzen..."

Frank Linkesch/Carsten Schröter/kon