Bundesliga

Bei Zürcher Geschnetzeltem Dortmund im Blick

München: Bayern hoffen auf stürmischen Herbst

Bei Zürcher Geschnetzeltem Dortmund im Blick

Redebedarf: Thomas Müller und Mark van Bommel hatten einige Themen zu besprechen.

Redebedarf: Thomas Müller und Mark van Bommel hatten einige Themen zu besprechen. imago

Reichlich genervt gab Kapitän Mark van Bommel nach dem Spiel seine Statements ab, nachdem er in der Halbzeitpause bereits seine Kollegen zusammen gestaucht hatte. In Dortmund (Sonntag, 17.30 Uhr) "ist es mir scheißegal, ob es ein schönes Spiel wird. Hauptsache wir gewinnen". Denn einmal mehr lieferten die Bayern im Basler St.-Jakob-Park eine recht dürftige Vorstellung ab. Die Mannschaft begann zwar noch recht gut, nach dem Gegentor des Ex-Dortmunders Alex Frei ging bis zur Pause jedoch nichts mehr zusammen. Nach dem Wechsel stimmte wenigstens der Einsatz und dank Schweinsteiger letztlich auch das Ergebnis.

Jetzt muss auch die Trendwende in der Bundesliga her, sonst wird der Herbst bei den Bayern ungemütlich, stürmisch dürfte er gerne sein. Der Angriff mit den Topstars Thomas Müller, Ivica Olic, Miroslav Klose und Mario Gomez war bisher nur ein laues Lüftchen und ist der schlechteste der ganzen Liga, nur Müller steuerte bisher zwei bescheidene Treffer bei. Zudem offenbart die Defensive mit Daniel van Buyten ungewohnte Schwächen. Im Mittelfeld droht Hamit Altintop für die Partie in Dortmund mit Adduktorenproblemen auszufallen, aber der türkische Nationalspieler hofft, noch rechtzeitig fit zu werden.

In der Bundesliga darf man sich gar keinen Ausrutscher mehr leisten.

Philipp Lahm

Die Analyse von van Bommel betraf hernach alle Mannschaftsteile und fiel gnadenlos aus. "Wir verlieren die Bälle zu einfach, wir machen keinen Druck, sind zu weit vom Gegner, bleiben stehen", sagte der Kapitän. Und auch Klose musste eingestehen, dass es ein "Arbeitssieg" war. Vor der Partie beim BVB beschwören sich die Akteure gegenseitig. Angesichts von zehn Punkten Rückstand auf Mainz und sieben auf die Dortmunder ist allen Beteiligten klar: "Wir haben keine Ausreden, wir müssen gewinnen" (van Bommel). Philipp Lahm versucht ebenfalls wachzurütteln. "In der Bundesliga darf man sich gar keinen Ausrutscher mehr leisten" betonte der Vize-Kapitän.

Müller hofft endlich mal auf ein schnelles Erfolgserlebnis. "Wir reden seit Wochen von einem frühen Tor, nur wir schießen es nicht. Und das Schlimme ist: Wir wissen nicht, warum", sagte Müller: "Wir kommen immer aus der Kabine wie die Feuerwehr, dann kassieren wir ein Tor, treffen nichts und stehen vor einem Scherbenhaufen." Ein ähnliches Szenario gilt es in Dortmund zu vermeiden, zumal van Gaal beobachtet hat, "dass wir kein Vertrauen haben". Das ist beim Gegner ausreichend vorhanden. Der BVB erzielte bisher die meisten Tore (16), spielte die meisten Torchancen heraus (60) und ließ die wenigsten zu (20). Also ein echter Prüfstein, um "sich langsam nach oben zu hangeln", wie es Karl-Heinz Rummenigge beim abendlichen Bankett bei Zürcher Geschnetzeltem, Seeteufel und geräucherter Entenbrust forderte.