Bundesliga

Ab ins Ausland? Jansen ist nicht abgeneigt

Gladbach: Nationalspieler bleibt ein Thema

Ab ins Ausland? Jansen ist nicht abgeneigt

Marcell Jansen

Wohin führt sein Weg? Der Gladbacher Marcell Jansen hat mehrere Optionen. dpa

Kurz vor dem "Endspiel" gegen Frankfurt ist es offiziell: Jos Luhukay (43) bleibt auch bei Abstieg Borussen-Trainer. Der für beide Ligen gültige Vertrag wurde bis 2009 verlängert. Auch Co-Trainer Markus Gellhaus (36, Vertrag läuft aus) soll bis 2009 bleiben.

"Das ist das richtige Signal", sagt Marcell Jansen. "Jos Luhukay hat in einer Situation übernommen, die man eigentlich keinem gönnt. Er fand 28 Spieler vor, einen von vielen Leuten zusammengestellten Kader. Da hat er jetzt eine klare Linie reingebracht."

Für den Nationalspieler ist der spielerische Aufwärtstrend ("In den vergangenen vier Spielen zeigten wir unseren besten Fußball in dieser Saison") auf Luhukays Arbeit zurückzuführen. Die Früchte sollen in Form eines Erfolgs im Duell mit Eintracht Frankfurt eingefahren werden. "Für uns hat jetzt jedes Spiel Finalcharakter. Es bringt uns nicht weiter, wenn wir Frankfurt schlagen und bei einer Niederlage gegen Schalke den Anschluss wieder verlieren", sagt Jansen.

Dank seines starken und vielerorts gelobten Auftritts mit der Nationalmannschaft in Tschechien holte sich Jansen noch einmal Schwung für den Saisonendspurt. "Es gibt Selbstvertrauen, wenn man auf hohem internationalen Niveau besteht. Gleichzeitig freue ich mich, weil wir einen wichtigen Schritt in Richtung Europameisterschaft gemacht haben", sagt der Linksverteidiger.

Mit diesem Rückenwind will er helfen, Borussia wieder auf Kurs zu bringen. Sein Glaube an die Wende ist ebenso groß wie sein Engagement für Borussias Klas- senerhalt auf dem Platz. Dass sich andererseits mehr und mehr Transfergerüchte um ihn ranken - dafür kann Jansen am wenigsten.

Mein Vertrag läuft bis 2009, und ich will nichts auf Teufel komm raus erzwingen.

Marcell Jansen

Am liebsten würde er dieses Thema in dieser heiklen Saisonphase ganz beiseiteschieben. "Der Klassenerhalt besitzt für mich Priorität. Mein Vertrag läuft bis 2009, und ich will nichts auf Teufel komm raus erzwingen", stellt er klar. Ganz ausklammern kann er es aber nicht. Die Zahl der Bewerber um Jansens Dienste wächst, ob der FC Bayern, Werder Bremen oder Schalke 04, dessen Interesse Manager Andreas Müller bestätigte: "Wir haben ihn und seinen Berater vor einiger Zeit kontaktiert, das war aber nicht mehr als eine lose Anfrage. Wir wissen und respektieren, dass sich Marcell Jansen momentan mit Borussia Mönchengladbach auf den Abstiegskampf konzentrieren will und werden so lange keine weiteren Vorstöße in diese Richtung unternehmen", erklärte Müller. Doch nicht nur im In-, auch im Ausland buhlt man um den Nationalspieler: "Es gibt auch Interessenten aus dem Ausland", bestätigt Jansens Berater Gerd vom Bruch.

Hitzlsperger als Vorbild?

Eines ist klar: Im Abstiegsfall ist der Nationalspieler nicht zu halten. "Dass ich die Zweite Liga nicht als vorteilhaft für meine Entwicklung empfinde, ist menschlich. Und auch, dass ich mir einen Wechsel im Falle des Abstiegs vorstellen kann", so Jansen. Dabei käme nicht zwingend ausschließlich die Bundesliga in Frage. "Einen Wechsel ins Ausland schließe ich nicht aus. Ich glaube auch nicht, dass ich zu jung für einen Wechsel ins Ausland wäre. Thomas Hitzlsperger zum Beispiel hat sich in England auch durchgesetzt. Und ich habe immer den Ehrgeiz, mich durchzusetzen, ob es bei einem großen Klub in Deutschland oder im Ausland ist", sagt Marcell Jansen.

Jan Lustig