Bundesliga

Heynckes und Borussia: So wird es ganz eng

Gladbach: Spekulationen um Co-Trainer Luhukay

Heynckes und Borussia: So wird es ganz eng

Enttäuschte Gladbacher

Rückschlag zum Auftakt: Enttäuschte Gladbacher lassen die Köpfe hängen. imago

Borussia steckt in höchster Abstiegsnot. Mit sieben Siegen in sieben Tests im Rücken fuhren die Gladbacher nach Cottbus und knüpften schließlich doch an die Leistungen der Vorrunde an. In der Defensive lieferten sie die Zuarbeit für die Treffer der Lausitzer; im Angriff, siehe Wesley Sonck, fand die erschreckende Abschlussschwäche ihre Fortsetzung. Dass Trainer Jupp Heynckes dennoch "positive Ansätze" sah und warnte, man solle "nicht alles schlechtreden", kann bestenfalls als psychologische Aufbauarbeit interpretiert werden. Schließlich muss gerade der erfahrene Borussen-Coach wissen: Mit Ansätzen ist es nach elf Spielen ohne Sieg nicht mehr getan. Es müssen Erfolge her. Dringend.

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Klarer brachte es da schon Marcell Jansen auf den Punkt. "Wir können das alles nicht schönreden, bis wir irgendwann abgestiegen sind", wetterte der Nationalspieler. Bei der Ursachenforschung schwieg sich der auf dem Platz unermüdlich kämpfende Jansen aus, weil "es sonst teuer" würde. Ins Detail musste der Linksfuß auch nicht gehen. Zu offensichtlich war, dass zum Beispiel die Abwehrspieler (Gohouri, Bögelund) zu weit weg vom Mann standen oder durch individuelle (Abspiel-)Fehler die Treffer einleiteten; dass Bernd Thijs im defensiven Mittelfeld wieder einmal auf ganzer Linie enttäuschte und wohl nie mehr eine Chefrolle einnehmen wird; dass Wesley Sonck seine Chance im Angriff nicht nutzte und Mikkel Thygesen für keinerlei Belebung sorgte.

Luhukay gilt als Nachfolger

In dieser Verfassung ist die Borussia nicht mehr zu retten. Und auch nicht der Arbeitsplatz von Trainer Jupp Heynckes. Kommt gegen Nürnberg und in Bielefeld nicht die Wende, muss er mit seiner Ablösung rechnen. Ewige Treue kann sich die Borussia nicht leisten. Das schon in den ersten Monaten distanzierte Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer lässt sich keinesfalls durch anhaltende Misserfolge schließen. Erschwerend kommt hinzu, dass im neu installierten Co-Trainer Jos Luhukay der Großteil der Öffentlichkeit den designierten Nachfolger sieht. Diese Spekulationen ärgern Luhukay. Und erst recht Heynckes, der dies mit Respektlosigkeit gegenüber seiner Person gleichsetzt. Warum er trotzdem auf die Frage, ob er an Rücktritt denke, vielsagend mit "Warten wir es ab" antwortete, bleibt sein Geheimnis. Damit leistet er den Spekulationen weiteren Vorschub, obwohl er - wie schon bei ähnlicher Äußerung im Dezember - einen freiwilligen Rückzug (noch) nicht in Erwägung zieht.

Was tun in der Krise? Heynckes wird gegen Nürnberg die Cottbus-Elf allenfalls punktuell umbauen. Dagegen kommt das Thema Neuzugänge intern noch einmal auf den Tisch. Ein Stürmer wäre hilfreich, vielleicht sogar ein defensiver Mittelfeldspieler. Angeboten wurde u.a. Stürmer Ivica Olic (27, ZSKA Moskau an dem auch der HSV interessiert ist). Nur: Ob Sportdirektor Peter Pander in der kurzen Zeit die passende Verstärkung auf dem Markt findet, darf bezweifelt werden.