Bundesliga

"Phantomdiskussion" um Dede - Benfica will Ewerthon

Dortmund: Transfergerüchte aus Portugal lösten bisher nur "schäumende Bugwellen" aus

"Phantomdiskussion" um Dede - Benfica will Ewerthon

Tatsächlich bedient sich der Sportmanager von Borussia Dortmund nur einer Metapher, eines Sprachbildes, um nachrichtlich auf den neuesten Stand zu bringen, was seit Dienstag durch die (Fußball-) Welt geistert - der angeblich bevorstehende Transfer Dedes (Vertrag bis 2007) zu Benfica Lissabon.

Entsprechende Gerüchte sieht Zorc als Auslöser oben erwähnter "Bugwelle", nur sei nach dieser Welle nichts gekommen, keine Anfrage, kein Angebot, nullkommanichts. "Wir führen eine Phantomdiskussion über Dede", sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (46), "es gibt keinen Kontakt zu Benfica Lissabon und keine Bereitschaft von unserer Seite, überhaupt darüber nachzudenken."

Dede hat offenbar genau das getan - und weihte Reporter der Zeitschrift "A Bola" in einem Interview (Mittwoch-Ausgabe) in seine Überlegungen ein. Nach Abschied klangen seine Äußerungen darin nicht - auch wenn die Verlockung groß ist, mit Benfica an der Champions League teilnehmen zu können. Wie der nicht sonderlich zahlungskräftige portugiesische Meister einen Transfer Dedes überhaupt stemmen will, gilt in der Branche ohnehin als Rätsel. Auf annähernd zehn Millionen Euro Ablöse müsste sich Benfica einstellen. "Dede", unterstreicht Watze, "ist in der Defensive unser großer Stabilisator. Und er ist der beste Außenverteidiger der Bundesliga."

Für wesentlich weniger Geld wäre Sturmkollege Ewerthon (24, Vertrag bis 2006, zehn Saisontore) zu haben. Bei ihm bestätigten die BVB-Bosse auf Anfrage des kicker gestern, Mittwoch, "Anfragen von verschiedenen Klubs". Der Angreifer, der unter Trainer Bert van Marwijk (53) zuletzt nicht immer erste Wahl war, hat ebenfalls das Interesse von Benfica Lissabon geweckt.

Allerdings klafft zwischen dem Benfica-Angebot und den Vorstellungen der Borussen noch eine große Lücke. Sollte Ewerthon, der in der vergangenen Saison zehn Treffer erzielte, die Borussia verlassen, werden die Transfererlöse zum Abbau der Verbindlichkeiten verwendet.

Unterdessen hat der BVB seine umworbenen Talente Sebastian Tyralla (Angriff) und Nuri Sahin (Mittelfeld) mit langfristigen Profiverträgen ausgestattet. “Die Jungs“, sagte Sportdirektor Michael Zorc, “haben sich in den Blickpunkt gespielt. Wir mussten einfach schnell handeln.“