Bundesliga

Huub Stevens zu Hertha

Berlin: Röbers Nachfolger steht schon fest

Huub Stevens zu Hertha

Trotz aller Dementis: Huub Stevens (48) wird neuer Trainer bei Hertha BSC! Der Niederländer, der im Sommer Schalke 04 verlassen wird, tritt am 1. Juli 2002 die Nachfolge von Jürgen Röber an.

Dass dessen am Saisonende auslaufender Vertrag nicht verlängert wird, erfuhr die Hertha-Mannschaft am Mittwoch Vormittag - eine Stunde früher als die Medien, beim gemeinsamen Frühstück mit Trainer Jürgen Röber und Manager Dieter Hoeneß. Hoeneß verlas vor den Hertha-Profis jene zweiseitige Erklärung, die er später auch der Presse vortrug. Kernaussagen des von Hoeneß und Röber unterzeichneten Schriftstückes: Hertha und sein Trainer hätten sich schon in der kritischen Phase im September und Oktober einvernehmlich auf ein Ende der Zusammenarbeit am 30. Juni 2002 geeinigt - und Röbers laufender Vertrag werde zu 100 Prozent erfüllt.

Damit war kurz nach 11 Uhr am Mittwoch klar, was sich seit Wochen abgezeichnet hatte: Jürgen Röber und Hertha BSC gehen ab Sommer 2002 getrennte Wege. Der schwache Saisonauftakt, der in der peinlichen 0:4-Schlappe beim HSV Mitte Oktober gipfelte, wurde dem 47-Jährigen zum Verhängnis. Röber ist nach Helmut Kronsbein (1967 - 1974 und 1980) und noch vor Georg Kessler (1974 - 1977) der am zweitlängsten amtierende Hertha-Trainer.

Sein Nachfolger kommt, wie am Mittwoch Nachmittag durchsickerte, aus der Bundesliga: Schalkes bisheriger Chef-Coach Huub Stevens (48) wird zum 1. Juli 2002 das Zepter bei Hertha übernehmen. Von dem Holländer, der mit Schalke 1997 den UEFA-Cup und 2001 den DFB-Pokal gewann, versprechen sich Herthas Bosse die endgültige Etablierung in der nationalen Spitze und auch im internationalen Rahmen ein Vorankommen. Dort hatte Hertha zuletzt, wie schon in der Vorsaison, den K.o. in der dritten Runde kassiert - gegen Servette Genf.

Zugleich sichert sich Dieter Hoeneß mit diesem Schachzug auch seine uneingeschränkte Machtstellung bei Hertha BSC. Ein alles überstrahlender Trainer - etwa mit dem Renommee des gleichfalls als Anwärter gehandelten Louis van Gaal - hätte Hoeneß in die zweite Reihe gedrängt. Nun, neben Stevens, muss der Berliner Manager nicht befürchten, dass er Einfluss verliert.

Bevor Stevens sein neues Amt antritt, will sich Hertha aber unter Röber fürs internationale Geschäft qualifizieren. Dass dessen Abschied fixiert ist, werde die Zusammenarbeit nicht trüben, glaubt Mittelfeldspieler Stefan Beinlich: "Der Trainer will maximalen Erfolg, die Spieler wollen das auch. Das ist aus meiner Sicht keine gefährliche Konstellation."

Steffen Rohr