Bundesliga

Brasilianer erfüllen Meiers Vorgabe

Dortmund: Amoroso und Ewerthon trafen

Brasilianer erfüllen Meiers Vorgabe

Morgens beim Anschwitzen wollte sich Matthias Sammer noch nicht in die Karten schauen lassen. Man müsse abwarten, ob Tomas Rosicky elf Tage nach seinem Muskelfaseriss in der linken Wade gegen Kaiserslautern die Schaltzentrale der Borussia besetzen werde; "wenn er grünes Licht gibt", schob der Trainer schließlich doch hinterher, "dann spielt er auch." Dortmunds Nummer zehn feierte sein Comeback - wobei man ihm die Pause deutlich anmerkte. Rosicky lenkte das Spiel nicht so kreativ, wie er es kann, leistete sich einige Fehlpässe, agierte insgesamt aber zumindest ordentlich; nach 65 Minuten wurde er ausgewechselt.

Bis zuletzt grübelte Sammer über die Besetzung des Sturms. Amoroso hat "ein bisschen die Grippe", verriet der Trainer, und vielleicht hat der Brasilianer ein paar Bakterien auf seinen tschechischen Jan Koller übertragen. Der Riese in der Angriffsmitte klagte über Schnupfen, bekam Infusionen, signalisierte erst am Nachmittag: "Es geht." Amoroso, trotz seiner sieben Bundesliga-Tore, war von Sammer in Kopenhagen vom Platz genommen worden, weil er unbeherrscht gewesen war und Standfußball gezeigt hatte.

Heiko Herrlich, der Held von Kopenhagen, saß dafür zunächst draußen. "Damit habe ich keine Probleme", erklärte er. An seinem Status als Edelreservist könnte sich aber bald entscheidendes ändern, weil Herrlich, der seinen Vertrag bis 2005 verlängert hat, im UEFA-Cup bei seinem Trainer "einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat". Sammer imponierte, "wie Heiko marschiert ist". Vorstellen kann sich der Trainer sogar, Koller und Herrlich - obwohl ähnliche Typen - nebeneinander einzusetzen.

Obwohl den meisten Dortmunder Heimauftritten das Verwöhnaroma fehlte, gab Manager Michael Meier vorher diese Parole aus: "Ein Sieg über Kaiserslautern ist Pflicht. Und ein Stück Normalität." Lange sah es im Spiel so aus, als sei dies ein Wunschdenken. Erst nach 77 Minuten erlöste Ewerthon Fans und Klubführung, sein brasilianischer Landsmann Amoroso legte mit einem Doppelpack nach. In seinem siebten Spiel für den BVB schoss Ewerthon sein viertes Tor - erstmals vor heimischer Kulisse -, hinzu kommen drei Assists. Amoroso erzielte bereits neun Tore. Die Bilanz von Fehleinkäufen liest sich wahrlich anders.