Bundesliga

Ewerthon übt Druck aus

Dortmund: Bei der Borussia wird der Kampf um die Plätze härter

Ewerthon übt Druck aus

Alle Unterlagen befinden sich beim Deutschen Fußball-Bund in Frankfurt. Dort wird Ewerthon Henrique de Souza (20) seine Spielberechtigung erteilt, "und das", sagt BVB-Sportmanager Michael Zorc, "ist eine reine Formsache." Kommenden Samstag also steht Dortmunds neuer Brasilianer (Vertrag bis 2006) erstmals im Aufgebot der Borussia, ob er beim FC St. Pauli gleich spielen wird, lässt Matthias Sammer einstweilen noch offen. Sein Kontingent an Nicht- EU-Ausländern (fünf sind pro Team erlaubt) würde er mit Ewerthons Nominierung nicht ausreizen: Marcio Amoroso besitzt einen italienischen Pass, Sunday Oliseh einen belgischen.

Mit Ewerthon bekommt der Trainer eine zusätzliche Alternative an die Hand. "In diesem Mannschaftsteil", erklärt Manager Michael Meier, "hatten wir einen gewissen Nachholbedarf." Für Lars Ricken und Jan Derek Sörensen wird die Luft nach der Verpflichtung des spindeldürren Spielers dünner. Ein knüppelharter Konkurrenzkampf wird entstehen, wenn Otto Addo (Kreuzbandriss, Pause bis Januar) und Giuseppe Reina (Operation an der Patellasehne, November) wieder ins Geschehen eingreifen.

Dann bewerben sich fünf Profis um den Platz auf dem rechten Flügel (Ewerthon, Sörensen, Reina, Addo und Ricken), immerhin drei können auch auf die andere Seite ausweichen (Ewerthon, Addo, Reina) oder ins Mittelfeld rücken (Ricken, Addo). "Es wird schwerer und härter, in die Mannschaft zu kommen", meint Addo. Trotzdem befürwortet er den Zukauf Ewerthons: "Jeder strengt sich jetzt mehr an." Gelassen geht auch Reina mit der neuen personellen Konstellation um, "der Verein", betont er, "musste den Einkauf tätigen."

Fredi Bobic als Stoßstürmer tangiert diese Personalie nur am Rande, seine Situation ist ohnehin enttäuschend genug. Eine Veranlassung, "von heute auf morgen durchzudrehen und Riesenstunk zu machen", sieht der nur noch selten benötigte Torjäger freilich nicht. Was Zorc ihm hoch anrechnet: "Fredi verhält sich sehr professionell. Es ist eíne schwierige Situation für ihn, weil sie nicht seinen eigenen Ansprüchen entspricht."