Hannovers Trainer André Breitenreiter brachte im Vergleich zum 2:2 bei Bayer 04 Leverkusen zwei Neue: Wimmer kam für Felipe (Gelb-Rot-Sperre) zum Zug, Bebou für Muslija (Bank).
Auch FCA-Coach Manuel Baum stellte nach der Nullnummer gegen RB Leipzig zweimal um: Koo rückte für Gregoritsch (Bank) ins zentrale offensive Mittelfeld, Richter verdrängte links Caiuby (nicht im Kader).
Khedira trifft früh
Grau kam in Hannover der Tag bei 10 Grad Celsius daher. Und auch die Stimmung bei den 96-Fans sollte sich in einer von Beginn an mit hoher Intensität geführten Partie schnell eintrüben: Nachdem Richter und Koo kurz zuvor schon der Führung nahe gekommen waren (6.), nutzte Khedira nach einer Max-Ecke Antons Luftloch per Rechtsschuss aus spitzem Winkel zur Gäste-Führung (8.).
Ein Vorsprung, der den FCA, der ohnehin besser ins Spiel gefunden hatte, noch mehr Selbstvertrauen verschaffte. Die Baum-Elf gewann unter großzügiger Leitung von Referee Dr. Robert Kampka defensiv die wichtigen Zweikämpfe, entsprechend lief bei den Niedersachsen wenig zusammen. Das Tempo war hoch, darunter litt mitunter die Präzision, die Fuggerstädter hatten in dem in der Folge wild hin und her wogenden Duell vorerst ein Plus in Sachen Struktur.
Der Ausgleich war trotzdem drin für die Gastgeber, als Luthe Bebous Kopfball nach Schweglers Freistoßflanke famos um den Pfosten lenkte (20.). Danach tat sich im weiteren Verlauf vor den Toren nicht mehr viel, weil sich die Kontrahenten meist in intensiven Mittelfeldduellen aufrieben.
Im ersten Abschnitt wartete der diszipliniert verteidigende FCA nur noch mit einem Distanzschuss von Max auf (34.). Hannover, das sich nach und nach leichte optische Vorteile erarbeitete, versprühte durch Haraguchi (35.) sowie Bebou (45.+1) nennenswert Torgefahr. Mit der knappen Augsburger Führung ging es in die Kabine.
Bundesliga, 9. Spieltag
Muslija für Schwegler auf der einen sowie Gregoritsch für den Gelb-verwarnten Richter auf der anderen Seite hießen die Personalwechsel mit Wiederanpfiff. Mit großem Engagement versuchte die Breitenreiter-Elf, Druck aufzubauen, prallte aber am cleveren FCA ab, der nach einer Ecke durch Hahn fast erhöht hätte (52.).
Finnbogason erhöht nach Videobeweis
Einzig Füllkrug bedrohte per Schrägschuss das Gästetor (54.), ansonsten blieb das Offensivspiel der Niedersachsen zu durchschaubar. Augsburg setzte mit Kontern immer wieder Akzente - und erhöhte schließlich per Elfmeter nach Videobeweis, als Dr. Kampka nach Rückversicherung in der Reviewzone Haraguchis Handspiel ahndete - Finnbogason verwandelte vom Punkt (63.).
Bebou verkürzt - Luthe pariert gegen Weydandt
Sollte dies die vorzeitige Entscheidung gewesen sein? Nein, 96 war knapp zehn Minuten später wieder im Spiel, als Bebou nach zu kurzer Kopfballabwehr von Hinteregger per 20-Meter-Schuss verkürzte (72.).
Es folgte ein einziger Sturmlauf Richtung Gästetor, in dem Hannover zwar nur selten wirkliche Lösungen fand, aber viel Wucht entwickelte. Und die Lufthoheit hatte: Joker Weydandt fand per Kopf in Luthe seinen Meister (84.) und nickte in der Schlussminute aufs Tordach. Und auch Füllkrug konnte zwei Kopfballmöglichkeiten nicht nutzen (90.+1, 90.+2) - es blieb beim 1:2.
Für Hannover geht es am Dienstag (18.30 Uhr) mit dem Pokal-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg weiter. Augsburg ist ebenfalls in der zweiten Runde dabei und hat am gleichen Tag (20.45 Uhr) den 1. FSV Mainz 05 zu Gast. In der Liga folgt für die Niedersachsen am nächsten Samstag (15.30 Uhr) das Gastspiel auf Schalke, der FCA empfängt zur gleichen Zeit Aufsteiger Nürnberg.