Der Berliner Coach Jos Luhukay stellte seine Startaufstellung nach dem 0:0 in Augsburg auf einer Position um: Baumjohann begann für Ndjeng.
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht nahm nach der 0:2-Niederlage gegen Bayern München dagegen drei Wechsel in der Startelf vor. In der Innenverteidigung begannen Bicakcic (nach Gelbsperre) sowie der nach einem versäumten Termin vor eineinhalb Wochen kurzfristig aus dem Kader verbannte, nun aber wieder aufgenommene Correia. Henn und Dogan mussten weichen. Spielfähig war auch wieder Stürmer Kumbela (nach Muskelfaserriss). Kratz musste auf die Reservebank.
Braunschweig, das mit offensiver Ausrichtung in die Partie ging, versuchte in der Anfangsphase Druck zu machen. Allerdings fehlte es den Niedersachsen dabei an Kreativität und Tempo, um die solide stehende Defensive der Berliner in ernsthafte Gefahr zu bringen. Die Hauptstädter ihrerseits brauchten ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden, was der Luhukay-Elf mit zunehmender Spieldauer - auch dank guter Zweikampfwerte - mehr und mehr gelang.
Der 32. Spieltag
Allein, echte Torgefahr vermochte auch die Hertha zunächst nicht zu erzeugen, weil die Berliner trotz einiger Räume viel zu ungenau im Passspiel agierten. Einzig Baumjohann sorgte hin und wieder für gelungene Einzelaktionen. So auch vor der ersten Großchance der Partie bereits in der 25. Minute: Nach zu kurzer Abwehr von Davari setzte Baumjohann Allagui im Fünfmeterraum in Szene, der jedoch den Ball kaum traf und die dicke Gelegenheit zum 1:0 somit ungenutzt ließ.
In der Folge blieb die Partie niveauarm, auch wenn es kurz vor der Pause immer noch einige wenige kleine Aufreger gab. Kumbela und Kruppke (36., 41.) vergaben für den BTSV die einzigen beiden Halbchancen der ersten 45 Minuten. Auf der Gegenseite hatte derweil Baumjohann nach Absatzkick von Wagner die zweite gute Gelegenheit für die Berliner, scheiterte jedoch an Davari (44.).
Brooks und Allagui treffen, Kumbela verzieht
Nach dem Seitenwechsel brachte Torsten Lieberknecht Bellarabi für Hochscheidt. Eine Hereinnahme, die schnell Wirkung zeigen sollte. In der 49. Minute bediente die Leverkusener Leihgabe gekonnt Kumbela, der - aus abseitsverdächtiger Position gestartet - frei vor Kraft im Strafraum aber am stark reagierenden Keeper hängenblieb. Wenige Augenblicke später rettete Kraft auch gegen Bellarabi selbst, der in halblinker Position im Strafraum zum Schuss gekommen war (50.).
Daniel Davari (2.v.re.) kann beim Berliner 1:0 nur hinterher blicken. Getty Images
Die Doppelchance der Braunschweiger wirkte anschließend beinahe wie eine Art Weckruf für die Hertha. Allagui schoss vom Strafraumrand mit einer Direktabnahme knapp über das Tor (54.). Wenig später scheiterten Wagner, dessen Schuss Davari parierte, und Cigerci, dessen Volleyschuss noch abgefälscht im Toraus landete, mit Schussversuchen knapp (59., 60.). Nach dem folgenden Eckball aber gingen die Berliner in Führung. Davari wehrte eine Baumjohann-Ecke nur unzureichend mit einer Faust ab. Brooks kam vor dem Fünfmeterraum an den Ball und traf aus der Drehung ins linke Toreck (61.).
Nach dem Gegentreffer wirkten die Niedersachsen zunächst ein wenig geschockt und kamen kaum mehr konstruktiv über die Mittellinie. Stattdessen leitete eine Co-Produktion der beiden Südamerikaner Ronny und Ramos, die unmittelbar nach dem 1:0 ins Spiel gekommen waren, die Vorentscheidung ein: Zunächst scheiterte der Kolumbianer Ramos zwar noch mit einem harmlosen Abschluss an Davari, kam jedoch erneut an den Ball. Zwar wehrte der iranische Nationalkeeper auch den zweiten Versuch ab, jedoch genau zu Allagui, der unbedrängt ins rechte Toreck einschob (77.).
Vielleicht hätte es in den Schlussminuten sogar noch einmal spannend werden können, doch Kumbela vergab für Braunschweig noch zwei gute Schussgelegenheiten: Zunächst zielte der Deutsch-Kongolese volley knapp vorbei (84.), und bugsierte den Ball dann fünf Minuten später aus kurzer Distanz per Direktabnahme über die Querlatte (89.).
Durch die Niederlage bleibt Braunschweig Tabellenletzter und muss an den letzten beiden Spieltagen auf Patzer der Konkurrenz und eigene Erfolge bauen, um den Abstieg noch zu verhindern.
Am nächsten Samstag (15.30 Uhr) tritt Hertha BSC in Bremen an, Braunschweig empfängt zeitgleich den FC Augsburg.