Schalke-Trainer Jens Keller tauschte nach dem 0:1 in Frankfurt zweimal Personal aus und brachte Jones und den wiedergenesenen Huntelaar für Höger (Gelbsperre) und Marica (Leistenbeschwerden).
Ebenfalls zwei Neue schickte Hamburgs Übungsleiter Thorsten Fink im Vergleich zum 2:1 gegen Düsseldorf auf den Rasen: Für Diekmeier (Gelbsperre) und Badelj spielten Sala und Arslan.
Die Partie begann so gar nicht nach dem Geschmack einer Vielzahl der Fans im ausverkauften Arena: Matip war bei Westermanns Kopfball nach van der Vaarts Ecke von links am zweiten Pfosten nur Zuschauer, und auch Jansen setzte sich am linken Fünfereck gegen Neustädter durch - und schon lag der Ball im rechten Eck - 0:1 (5.)!
Schalke war überhaupt noch nicht im Spiel, der HSV machte die Tür aber für die Gastgeber wieder auf: Van der Vaart und Skjelbred vertändelten den Ball im Mittelfeld gegen Neustädter, der Huntelaar im Zentrum anspielte. Der Torjäger passte nach halbrechts, wo Bastos aus 16 Metern per Linksschuss flach ins linke Eck einschob (9.).
Die Tore sorgten zwar für Kurzweil, konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass spielerisch auf beiden Seiten längst nicht alles rund lief. Gelungene Kombinationen waren rar, vor allem der HSV hatte Probleme, Struktur und den Weg an den gegnerischen Sechzehner zu finden.
Der Unterhaltungswert aber blieb hoch, weil bald das nächste Tor gegen abenteuerlich verteidigende Hamburger fiel: Huntelaar und Draxler spielten sich auf engstem Raum links im Strafraum gegen die nur eskortierenden Sala und Mancienne viel zu leicht durch, und nach dem Querpass des Technikers musste der "Hunter" in der Mitte nur noch den Fuß hinhalten - 2:1 (21.).
Nun hatte S04 Selbstvertrauen getankt und fortan mit konsequenter Zweikampfführung und dem richtigen Schuss Aggressivität ein deutliches Übergewicht. Chancen sprangen gegen die weiterhin alles andere als sattelfeste Hintermannschaft der Fink-Elf zunächst nicht heraus. Erst nach Raffaels Tänzchen mit Skjelbred und Westermanns Rettungsaktion (32.) sowie Adlers Parade gegen Huntelaar nach Konter über den auffälligen Bastos (36.) brannte es richtig im Gäste-Strafraum.
Die Hanseaten verschoben sich gegen Ende des ersten Abschnitts etwas weiter nach vorne und hatten Pech, dass Westermann nach van der Vaarts Freistoß per Kopf nur den Pfosten traf, Hildebrand war aber im bedrohten Eck (38.). Das 2:2 wäre aber nach der schwachen Vorstellung des Liga-Dinos auch gänzlich unverdient gewesen. Das durchaus mögliche 3:1, das Adler mit einer Sensationsparade gegen Jones' Kopfball verhinderte (45.+2), hätte dem Spielverlauf dagegen wesentlich mehr entsprochen.
Der 31. Spieltag
Mit unverändertem Personal ging es nach Wiederanpfiff weiter. Hamburg war um mehr Offensive bemüht, die Angriffsaktionen aber waren uninspiriert und für die Königsblauen leicht zu verteidigen.
Es tat sich nicht viel, ehe einmal mehr katastrophales Abwehrverhalten des HSV in das 3:1 mündete: Raffael setzte sich am rechten Flügel gegen Jiracek durch und legte von der Grundlinie halbhoch zurück. Huntelaar flog vor Mancienne in die Flanke und köpfte im Hechtflug aus sechs Metern ins linke Eck (58.).
Und der Niederländer hatte noch nicht genug: Draxler versetzte auf der linken Bahn Son und flankte in die Mitte. Adler lenkte das Leder mit einer Hand ab, genau auf den Kopf des "Hunter", der aus sieben Metern ins leere Tor einnickte (66.).
Hamburgs Moral war spätestens jetzt gebrochen. Adler und Westermann verhinderten zwei Minuten später bei Draxlers Doppelchance Treffer Nummer fünf, ehe sich der Schlussmann zu allem Überfluss nach Zusammenprall und Disput mit Bastos seine fünfte Gelbe Karte abholte (74.). Gegen Raffael parierte der Nationalkeeper noch einmal prima (83.), mehr passierte dem HSV nicht mehr.
Bereits am Freitag (20.30 Uhr) ist Schalke in Mönchengladbach gefordert, am Sonntag (17.30 Uhr) tritt der VfL Wolfsburg beim HSV an.