Das Bayer-Trainerteam Lewandowski und Hyypiä stellte die Mannschaft nach der 1:2-Auftaktniederlage bei Eintracht Frankfurt um und besetzte die rechte Außenbahn neu: Carvajal und Castro rückten für Schwaab und Bellarabi in die Startelf.
Freiburgs Coach Christian Streich nahm im Vergleich zum 1:1 gegen Mainz sogar drei Veränderungen vor: Mujdza kehrte nach überstandener Fußverletzung für Höhn zurück. Außerdem rotierten Freis und Hegenstad für Schuster und Putsila in die Startelf.
Castro antizipiert und trifft
In den Anfangsminuten wirkten beide Mannschaften entschlossen. Freiburg drängte vom Anpfiff weg gleich nach vorne und setzte Zeichen mit harter Zweikampfführung. Leverkusen ließ sich davon nicht beeindrucken, holte sich Sicherheit durch Ballbesitz und taute immer mehr auf. Bayers Außenverteidiger schalteten sich in die Angriffe mit ein und erzeugten so Druck gegen die eng gestaffelte SC-Defensive, die sich in der Rückwärtsbewegung wie eine Ziehharmonika zusammenzog und die Räume so eng machte.
Zum Erfolg kam die Werkself trotzdem durch schnelles und direktes Spiel: Schürrle wurde von Kießling auf die Reise geschickt und tauchte frei vor Torwart Baumann auf. Der Angreifer legte das Leder vorbei, scheiterte bei seinem Abschluss aber dann an Diagné, der sich auf der Linie postiert hatte (7.). Eine Zeigerumdrehung später klappte es besser: Bender flankte von rechts nach innen auf Kießling, der aus kurzer Distanz gegen Baumann den Kürzeren zog. Der Ball war nach oben abgewehrt worden, was Castro antizipiert hatte und entschlossen einköpfte (8.).
Baumann rettet gegen Kießling
Der 2. Spieltag
Der frühe Treffer gab den Hausherren viel Selbstvertrauen, fortan trat Leverkusen dominant auf, entschied die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich und baute immer mehr Druck auf. Das bevorzugte Mittel auf dem Weg zum SC-Tor war das Flügelspiel: Entweder Carvajal auf rechts oder Kadlec auf links schalteten sich abwechselnd nach vorne ein und unterstützten die Flügelzange Castro/Schürrle. Die Breisgauer konnten über weite Strecken nur noch reagieren und keinerlei Gefahr nach vorne entwickeln.
Stattdessen drängte die Werkself auf den zweiten Treffer und bot ansehnlichen Kombinationsfußball. Die beste Möglichkeit verzeichnete Kießling kurz vor der Pause: Bender hatte von rechts geflankt, der Stürmer nahm die Hereingabe direkt aus 13 Metern ab und scheiterte an einer Glanzparade von Baumann (42.).
Wollscheid erhöht auf 2:0
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Leverkusen spielbestimmend. Zusätzlich zu den druckvollen Flügelläufen kamen jetzt auch Flanken aus dem Halbfeld hinzu. Diese sollten knapp hinter der Freiburger Viererkette landen und sorgten immer wieder für Gefahr.
Nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld stahl sich Kießling seinen Bewachern davon und köpfte aus sieben Metern aufs Tor. Baumann rettete mit einer Glanzparade (53.). Bei der darauffolgenden Ecke von Castro schraubte sich Innenverteidiger Wollscheid in die Luft und traf mit einem präzisen Kopfball ins rechte Eck (54.).
Freiburg ideenlos - Leverkusen schaltet runter
Freut sich über einen hochverdienten Heimsieg: Phillipp Wollscheid traf per Kopf zum 2:0-Endstand. Getty Images
Freiburg fiel keine Antwort ein. Eine Bindung zwischen Mittelfeld und Angriff fand nicht statt. Das Sturmduo Kruse/Freis hing komplett in der Luft und wurde nicht mit Bällen aus dem Mittelfeld gefüttert. Auch die Hereinnahmen von frischen Offensivkräften wie Jendrisek (54.) und Dembelé (71.) konnten das Spiel des Sportclubs nicht beleben. Es fehlte an zündenden Ideen und Kreativität.
Die Werkself schaltete mit fortschreitender Spieldauer einige Gänge zurück, verwaltete das Ergebnis und hätte trotzdem fast das 3:0 gemacht. Castros wuchtiger Flachschuss aus 17 Metern lenkte Baumann gerade noch so um den Pfosten (75.). So blieb es beim ungefährdeten 2:0 für Bayer 04, die über 90 Minuten überzeugt und sich so erfolgreich von der Auftaktniederlage in Frankfurt erholt zeigten.
Nach der Länderspielpause muss Leverkusen in zwei Wochen am Samstag (15.30 Uhr) beim Deutschen Meister Borussia Dortmund ran. Tags darauf (15.30 Uhr) hat Freiburg ein Heimspiel gegen Hoffenheim.