Freiburgs Trainer Christian Streich musste im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen Stuttgart auf den gelbgesperrten Mujdza und kurzfristig auch noch auf Krmas (muskuläre Probleme) verzichten. Hedenstad und Flum waren dafür neu im Team. Ebenfalls zwei Wechsel vollzog Bayerns Coach Jupp Heynckes. Schweinsteiger erhielt nach der 5:0-Gala gegen Hannover eine Schonpause und stand gar nicht im Kader, Mandzukic landete auf der Bank. Shaqiri und Gomez, der erstmals in der Startelf stand, begannen dafür.
Mit voller Hütte und einer gehörigen Portion Respekt erwartete der Sportclub die "großen" Bayern an der Dreisam. Die Freiburger zogen sich tief in die eigene Hälfte zurück, zeigten sich in den Zweikämpfen aber durchaus bissig und lauerten auf schnelle Konter. Nach acht Minuten durften die Hausherren dann auch nach einem solchen den ersten Torschuss verbuchen - Schuster scheiterte an Neuer.
Der 14. Spieltag
Kurz darauf hatte der SC aber enormes Pech, als Sorg den Ball im eigenen Sechzehner unglücklich an die Hand bekam. Schiedsrichter Florian Meyer entschied auf Elfmeter, den Müller im Tor unterbrachte (12.). Und es sollte noch schlimmer für die Freiburger kommen: Nachdem Ribery zu eigensinnig war und die Chance zum 2:0 liegen gelassen hatte (16.), zupfte Diagne als letzter Mann Shaqiri am Trikot. Der Schweizer ging zu Boden - und die Hausherren mussten fortan in Unterzahl spielen (18.).
Der FCB war klar im Vorteil und war sich dessen auch bewusst. Die Münchner spielten kontrolliert, nahmen das Tempo raus und hatten mit dem SC im Grunde keine Probleme. Das Passspiel der Gäste war allerdings auch ein wenig flapsig, sodass der Tabellenführer in der Folge nicht mehr zwingend vor Baumann auftauchte. Weil es auch den Breisgauern trotz allen Engagements an Passgenauigkeit und Kreativität mangelte, plätscherte das Duell daher lange Zeit ereignislos vor sich hin.
Bayern verwalten die Führung - Kruse scheitert an Neuer
Rücken an Rücken: Freiburgs Schmid im Duell mit Alaba (re.). Getty Images
Nach 38 Minuten forderten die Hausherren ihrerseits Handelfmeter: Javi Martinez hatte den Ball im eigenen Sechzehner an die Hand bekommen. Referee Meyer winkte jedoch ab - für Diskussionsstoff war demnach gesorgt. Die Führung der Bayern war dennoch verdient, da auf der einen Seite der SC im ersten Durchgang keinen einzigen nennenswerten Torschuss zustande gebracht hatte und der FCB auf der anderen Seite insgesamt die bessere Mannschaft stellte. Auch hätten die Gäste zur Pause durchaus höher führen können, wenn Gomez nicht an Baumann (42.) und Dante nicht an der Latte (45.) gescheitert wären.
Nach Wiederanpfiff sorgten Ribery (48., 51.) und Müller (55.) rasch für Furore. Damit hatte es sich aber auch schon wieder mit bayerischem Angriffswirbel. Die Münchner setzten auf ergebnisorientierten Fußball, machten nur das Nötigste und brachten die Freiburger durch diese lachse Einstellung zurück ins Spiel. Auf einmal wurde der SC stärker und hätte nach 63 Minuten fast ausgeglichen - der agile Kruse fand im glänzend reagierenden Neuer allerdings seinen Meister.
Der Schuss vor den Bug kam offenbar zur rechten Zeit, denn der FCB riss sich wieder zusammen und verlegte das Geschehen wieder mehr vom eigenen Tor weg. Die Vorentscheidung blieb jedoch aus, auch weil der eingewechselte Pizarro aus guter Position Baumann nur anschoss (72.). So blieb es spannend - bis ein anderer Joker alles klar machte. Lahm hebelte die Abseitsfalle der Gastgeber mit einem langen Ball auf Tymoshchuk aus. Der Ukrainer hatte nur noch Baumann vor sich, umkurvte diesen und schob locker ins leere Tor ein (79.). Die Würfel waren gefallen, das war auch Streich in diesem Moment wohl klar. Ein Indiz dafür war die Einwechslung von Lais, der gegen die Bayern zu seinem Bundesligadebüt kam. Ansonsten passierte nichts mehr, da sich beide Mannschaften in der Schlussphase nicht mehr großartig weh taten.
Die Breisgauer reisen am kommenden Samstag zum FC Augsburg (15.30 Uhr). Am selben Tag erwartet den FC Bayern München ein echtes Highlight, wenn Double-Gewinner Borussia Dortmund zum Spitzenspiel in die Allianz-Arena kommt (18.30 Uhr).