Schalkes Trainer Huub Stevens musste im Vergleich zum 1:1 bei Viktoria Pilsen im Hinspiel der Europa-League-Zwischenrunde auf die in der Liga gesperrten Höwedes (5. Gelbe), Obasi (5. Gelbe) und Jones (Sportgerichtsurteil) verzichten. Uchida, Metzelder und Farfan rutschten dafür in die Startelf der Knappen.
VfL-Coach Felix Magath tauschte nach dem 3:2 gegen Freiburg ebenfalls auf drei Positionen: Madlung, Hasebe und Orozco erhielten den Vorzug vor Sio, Josué sowie Dejagah.
Beide Mannschaften warteten nicht lange ab und suchten von Beginn an den Weg nach vorne. Die ersten guten Chancen gehörten den Wolfsburgern: So wäre Uchida nach einem Jiracek-Pass fast ein frühes Eigentor unterlaufen (3.), während Schäfers Hereingabe nur knapp am Tor vorbeiging (5.). Fast im Gegenzug knallte Draxler den Ball an den rechten Pfosten, musste sich darüber aber nicht ärgern, da der Schiedsrichterassistent zuvor die Fahne gehoben hatte (6.).
Der 22. Spieltag
Es war ein flottes Spiel, in dem die Knappen durch quirliges Flügelspiel immer stärker wurden. Aus einem Angriff über die rechte Seite resultierte nach zehn Minuten eine Ecke, die Farfan nach innen brachte. Matip verlängerte per Kopf an den zweiten Pfosten zu Raul - 1:0. Die "Wölfe" zeigten sich von dem Rückstand wenig beeindruckt, drückten weiter und kassierten nach einer Viertelstunde den nächsten Rückschlag - und wieder ging's über die Flügel: Fuchs wurde auf der linken Seite steil geschickt. Der Österreicher hatte dann das Auge für Huntelaar, der sich bedankte und das Leder aus kurzer Distanz trocken über die Linie drückte.
Bitter für die Niedersachsen, die im Grunde ebenbürtig waren, nun aber einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen mussten. Einen Unterschied gab es dann doch: S04 war effizienter! So sauste Felipes Drehschuss knapp rechts vorbei (17.), Orozco scheiterte im Eins-gegen-eins am herausstürzenden Unnerstall (23.), während Mandzukic die Kugel Sekunden danach aus elf Metern unbedrängt über das Ziel drosch.
Huntelaar versagen die Nerven - Unnerstall verletzt sich an der Schulter
Aus dem Spiel heraus traf er, vom Elfmeterpunkt aus nicht: Huntelaar. picture alliance
Magath reagierte früh und vollzog bereits nach 29 Minuten den ersten Wechsel: Stürmer Sio kam für Mittelfeldmann Hasebe. Den nächsten Hochkaräter hatten aber die Königsblauen, als Farfan nach einer Draxler-Hereingabe fulminant aufs Tor schoss. Weil Felipe den Schuss noch mit der rechten Hand stoppte, entschied Schiedsrichter Peter Sippel auf Elfmeter. Huntelaar trat an und wollte die Chance, mit Mario Gomez in der Torjägerliste gleichzuziehen, ergreifen. Allerdings schoss der "Hunter" zu zentral, sodass Benaglio parierte (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff kam es wieder zum Duell Huntelaar gegen Benaglio, und wieder behielt der VfL-Schlussmann die Oberhand (45.).
Zum zweiten Durchgang kam bei den Gelsenkirchenern Hildebrand ins Spiel, weil sich Unnerstall zuvor nach einem Foul von Mandzukic an der Schulter verletzt hatte. Der ehemalige Nationaltorwart kam so unverhofft zu seinem Debüt bei den Knappen. Der 32-Jährige durfte dann miterleben, wie seine Kollegen weiter auf die Tube drückten. Draxler scheiterte noch an Benaglio (47.), doch nur zwei Minuten später köpfte Papadopoulos nach einer Ecke vor die Füße von Matip, der die Kugel aus kurzer Distanz mit der rechten Hacke an Benaglio vorbei in die Maschen drückte (49.).
Das war die Vorentscheidung, der Drops gelutscht. Die Schalker zogen sich in der Folge tiefer in die eigene Hälfte zurück, setzten über Konter aber immer wieder Nadelstiche. Aufgrund der neuen Situation kam der VfL nun zu mehr Spielanteilen, entwickelte dabei aber kaum einmal echte Durchschlagskraft. Daran änderte auch die Hereinnahme von Polter, der als dritte Spitze neben Sio und Mandzukic fungierte, kaum etwas. S04 blieb die gefährlichere Mannschaft und schlug in der 72. Minute noch einmal zu - und erneut ging's über die Außen: Fuchs flankte präzise zu Huntelaar, der per Kopf sein 18. Saisontor und zugleich den Endstand markierte.
Für die Schalker steht am kommenden Donnerstag das Rückspiel in der Europa League gegen Viktoria Pilsen an, am Sonntag darauf geht's dann in den Süden der Republik zum Spitzenspiel gegen den FC Bayern München. Tags zuvor empfängt der VfL Wolfsburg die Hoffenheimer.