Hoffenheims Trainer Markus Babbel verzichtete bei seinem Heimdebüt auf personelle Wechsel und ließ dieselbe Elf auflaufen wie beim 1:1 bei Werder Bremen. Für Salihovic und Babel, die nach Gelb-Sperren wieder spielberechtigt waren, war nur ein Platz auf der Bank übrig.
Mainz' Coach Thomas Tuchel musste im Vergleich zum 1:1 gegen Hannover auf Pospech (Innenbandruptur) und Bungert (5. Gelbe Karte) verzichten. Sie wurden durch Baumgartlinger und Kirchhoff vertreten. Außerdem erhielt Ivanschitz den Vorzug vor Choupo-Moting. Der FSV agierte dadurch mit einer Raute im Mittelfeld.
Für Schiedsrichter Tobias Stieler war es ein besonderes Spiel, der 30-Jährige pfiff erstmals in seiner Karriere in der Beletage des deutschen Fußballs.
Der 22. Spieltag
Nach kurzer Abtastphase waren es die Hoffenheimer, die die Initiative ergriffen und über die eigene rechte Seite einige vielversprechende Aktionen starteten. Vukcevic näherte sich mit zwei sehenswerten Schüssen dem gegnerischen Kasten an (8., 9.). Nur Sekunden später passte Roberto Firmino wunderbar in die Gasse auf Vukcevic, der auf der rechten Seite durchbrach und den Ball anschließend in die Mitte flankte. Noveski hielt noch den Fuß hin und fälschte die Kugel unglücklich ins eigene Tor ab. Kurios: Beim 0:4 im Hinspiel war dem Mazedonier ebenfalls ein Eigentor unterlaufen.
Die Rheinhessen brauchten einen kleinen Moment, um den Schock zu verdauen, meldeten sich allerdings eindrucksvoll zurück: Zidan zündete von der Mittellinie den Turbo, marschierte nach vorne und zwang dann Starke mit einem fulminanten 17-Meter-Schuss zu einer Parade (18.). Die Mainzer wurden stärker und kreierten durch Ivanschitz (23.) sowie Soto (25.) weitere gute Gelegenheiten.
Die TSG war dagegen um einen ruhigen Spielaufbau und Kontrolle bemüht. Diese Taktik ging sogar häufig auf, da der FSV bei Angriffen oft zu unsauber passte. In der 29. Minute entwischte allerdings Zabavnik auf der linken Außenbahn und durfte zudem unbedrängt in die Mitte zu Zidan flanken. Der Ägypter drückte die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie - drittes Tor im dritten Spiel!
Es war ein absolut ausgeglichenes Duell zweier Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegneten. Weil sich die jeweiligen Defensivabteilungen zusehends steigerten, blieben Torraumszenen fortan aus. Einzig ein Freistoß von Rudy, nach dem Lakic aus fünf Metern knapp über die Latte köpfte (38.), sorgte in Hälfte eins noch für Aufregung.
Fehlpassfestival nach dem Seitenwechsel
Augen zu und durch: Hoffenheims Lakic gegen Kirchhoff (re.). Getty Images
Kurz nach Wiederanpfiff gab Lakic nach einem Rudy-Freistoß mit einem etwas zu ungenauen Kopfball aus sieben Metern eine erste Duftmarke ab (47.). Das war es aber auch mit der Herrlichkeit in der Rhein-Neckar-Arena. Spielerisch riss nämlich auf beiden Seiten der Faden - die Partie entwickelte sich zu einem echten Fehlpassfestival. Gepaart mit individuellen technischen Unzulänglichkeiten führte das dazu, dass der Spielfluss im Grunde komplett zum Erliegen kam.
Beide Trainer reagierten auf die magere Vorstellung ihrer Schützlinge. Tuchel brachte Malli, Babbel setzte auf Babel - und beide brachten zunächst etwas Schwung. Zuerst schoss Babel rechts vorbei (60.), dann kam Malli gegen Starke nur einen Schritt zu spät (64.). Danach tauchten aber auch diese beiden ab, und die Begegnung verfiel in den alten Trott.
Dann doch etwas Aufregung: Ein böser Fehlpass von Wetklo landete bei Rudy, der direkt Roberto Firmino in Szene setzte. Der Brasilianer hatte freie Bahn, scheiterte dann allerdings am herausstürzenden TSG-Schlussmann, der seinen Fehler damit wieder ausbügelte (72.). In der Folge legten die Kraichgauer noch einmal eine Schippe drauf und waren zumindest um die neuerliche Führung bemüht. Zunächst reichte es aber nur zu Halbchancen durch Roberto Firmino (74.) und Babel (76.), doch dann köpfte Kirchhoff bei einem Freistoß direkt vor die Füße von Compper, der direkt abzog. Lakic fälschte noch mit der linken Hacke ab, doch der Ball rauschte knapp drüber (82.). Auf der Gegenseite machte es der eingewechselte Braafheid noch einmal spannend, als sein riskanter Klärungsversuch das eigene Tor hauchdünn verfehlte (85.).
Beide Mannschaften sind am kommenden Spieltag samstags gefordert: Hoffenheim in Wolfsburg, Mainz erwartet den 1. FC Kaiserslautern zum Derby.