Leverkusens Coach Robin Dutt stellte seine Elf nach der 0:2-Niederlage in Mainz auf vier Positionen um: Im Tor stand Neuzugang Leno (Bundesliga-Debüt) für Giefer. Davor erhielten Castro, Ballack und Kießling den Vorzug vor Schwaab, Rolfes und Derdiyok.
Werder-Trainer Thomas Schaaf musste im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Kaiserslautern auf die verletzten Wolf (Muskelfaserriss) und Bargfrede (Oberschenkelprellung) verzichten. Für Marin blieb nur die Bank. So standen Prödl, Wesley und Ekici in der Startelf.
Beide Teams waren zu Beginn darauf bedacht, Fehler zu vermeiden. Zehn Minuten lang tasteten sich die Kontrahenten ab, Strafraumszenen blieben Fehlanzeige.
Bayer fand als erstes den Faden, entwickelte nach und nach mehr Zug zum Tor. Renato Augusto fand mit wuchtigem 16-Meter-Schuss seinen Meister im großartig reagierenden Wiese (13.), Schürrle jagte die Kugel in Rücklage aus 20 Metern klar drüber (15.).
Von Werder kam offensiv zunächst gar nichts, die Rheinländer blieben so am Drücker. Kießling schoss nach Solo daneben (19.), Wiese meisterte auch Kadlecs direkten Freistoß (22.).
Leverkusens Dominanz wurde immer größer, aber die Dutt-Elf tat sich schwer, Lücken in der Deckung der Bremer zu finden. Die Schaaf-Elf nistete sich mit allen Mann in der eigenen Hälfte ein und bremste mit geschicktem Verschieben die zu tempoarm agierenden Hausherren meist schon weit vor dem Strafraum aus. Kam bei Bayer mal ein Pass in die Spitze an, fehlte die letzte Entschlossenheit (Kießling, 35.).
Ein einsamer Angriff der Gäste hätte dann deren Führung bedeuten müssen: Hunt setzte rechts im Strafraum Papastathopoulos in Szene, dessen Abseitsstellung das Schiedsrichtergespann übersah. Thy brachte nach der flachen Hereingabe des Griechen das Kunststück fertig, den Ball im Zentrum aus drei Metern über den Balken zu schießen (36.).
Den unverzagten Bemühungen des Vizemeisters fehlte es an Esprit und Leichtigkeit. Eine Möglichkeit aber erspielte sich Leverkusen nach Schürrles Solo noch: Der Flügelflitzer passte halblinks in den Strafraum auf Kießling. Wiese kam raus und war schon unten, als der Blondschopf abzog, aber den Keeper anschoss (45.).
Der 2. Spieltag
Ohne personelle Wechsel begann der zweite Durchgang, dessen Start sich äußerst zäh gestaltete. Ereignislos plätscherte die Partie dahin, bis eine Stunde abgelaufen war. Ein wahres Fehlpassfestival, viele Zweikämpfe und Spielunterbrechungen kennzeichneten diesen Abschnitt.
Schaaf merkte wohl, dass gegen das nun schwach auftretende und immer mehr verunsicherte Bayer mehr drin war und entschied sich für einen Doppelwechsel: Marin und Pizarro kamen für Ekici und Thy (61.).
Doch zunächst schoss Schürrle auf der Gegenseite vorbei (65.), und Bremen-Spezialist Derdiyok - der Schweizer traf in seinen drei Partien gegen Werder immer - ersetzte Kießling (69.). Das Niveau der Begegnung stieg wieder, auch weil die Schaaf-Schützlinge nun mehr riskierten. Marin verfehlte das Gehäuse aus der Distanz knapp (73.).
Voller Einsatz: Michael Ballack im Duell mit Wesley. Getty Images
In der Schlussphase versuchten die Rheinländer noch einmal alles. Kadlec verzweifelte per Freistoß an Wieses Glanztat (76.), Schürrles 20-Meter-Scharfschuss strich über die Querstange (82.).
Ballack ging raus, Rolfes kam (83.) - eine glückliche Entscheidung von Dutt. Denn wenig später köpfte Kadlec nach Castro-Ecke erst Derdiyok an, dann kam der Ball über Rolfes zurück zum Tschechen und der vollendete mit links aus kürzester Distanz - vom Innenpfosten prallte das Leder zum 1:0-Sieg in die Maschen (85.). Letzte Bremer Ausgleichsversuche wurden erfolgreich abgewehrt, Derdiyok ließ frei vor Wiese den zweiten Treffer fahrlässig liegen (90.+1).
Leverkusen reist am Samstag nach Stuttgart, zeitgleich um 15.30 Uhr empfängt Bremen Besuch aus Freiburg.