Kölns Coach Stale Solbakken wechselte nach der 0:1-Niederlage in Wolfsburg dreifach Personal. Brecko, Pezzoni und Lanig blieben draußen, Jajalo, McKenna sowie Sereno waren mit von der Partie.
Schalkes Trainer Huub Stevens musste sein Team nach dem 3:1-Sieg gegen Stuttgart umstellen. Höwedes (Jochbeinbruch), Baumjohann (Faserriss) und Raul (Wade) fielen aus und wurden durch Draxler, Marica und Metzelder ersetzt.
Die Kölner zauderten nicht lange und spielten von Beginn an offensiv ausgerichtet, suchten den Weg vor das Schalker Tor und fanden ihn auch. Nach einer Podolski-Ecke und einem Kopfball von Novakovic rettete Uchida einen Meter vor der Linie (3.), gleich in der nächsten Szene musste dann Unnerstall schon hinter sich greifen. Der Schalker Keeper war bei einem Distanzschuss des inoffiziellen Stadtheiligen Podolski völlig machtlos, seine Vorderleute hatten den Nationalspieler zudem nur halbherzig angegangen (4.).
Schalke kam erst langsam auf, vor allem da die Kölner das Spiel nun merklich verlangsamten und über einen Konter das 2:0 suchten. Das Plus an Spielanteilen nutzte der Stevens-Elf aber herzlich wenig – der FC zog sich in der Verteidigung mehr als achtsam aus der Affäre, leistete sich keine Konzentrationsschwäche und die gefürchtete Schalker Sturmspitze Huntelaar war weitgehend abgemeldet. Nur nach einem Standard drohte dem Kölner Tor Gefahr, doch Matip schubste einen Fuchs-Freistoß mit der Schulter knapp über die Latte (14.).
Der 19. Spieltag
Königsblau setzte auf das Flügelspiel, brachte etliche Flanken aber zu ungenau vor und Kölns Torwart Rensing war unumstritten Herr der Lüfte in seinem Strafraum. Das war nett anzusehen, gefährlich war es nicht. Tief durchatmen mussten die Schalker hingegen noch einmal kurz vor der Pause. Vom rechten Flügel rutschte eine schwache Hereingabe bis vor Podolskis Füße durch, doch diesmal zeigte sich auch Kölns Nummer 10 von seiner abschlussschwachen Seite und vergab (42.).
Stevens stellt um - Marica trifft doppelt
Nach der Pause stellte Huub Stevens um, brachte Jurado für Uchida und Höger spielte fortan Rechtsverteidiger, Marica rückte ganz nach vorne. Es blieb ein unterhaltsames Spiel, an dem Schalke jetzt auch mit mehr Zug zum Tor teilnahm, während Köln immer gefährlich zu kontern wusste. Obasi drosch einen Warnschuss an das Kölner Außennetz (48.), im Gegenzug verstolperte Peszko im Strafraum eine Schusschance (49.). Schließlich wurde Schalkes Leistungssteigerung belohnt. Marica nickte eine Fuchs-Flanke am Fünfmeterraum zum 1:1 ein (60.).
"Prinz Poldi" zieht ab und Köln schwelgt im Glück. Auch Schalkes Papadopoulos kann Podoslkis Tor zum 1:0 nicht verhindern. Getty Images
Das Spiel war nun völlig ausgeglichen, Köln blieb dran und glaubte bei Peszkos Schuss aus knapp 16 Metern schon an die erneute Führung. Doch Unnerstall wehrte mit einem tollen Reflex ab und hielt sein Team im Spiel (67.). Seine Mitspieler dankten es ihm mit dem 2:1. Obasis Flanke landete bei Huntelaar, dessen Kopfball am rechten Pfosten. Marica staubte dann trocken ab (72.). Die spielentscheidende Szene kam dann nach 77. Minuten: Brecko zog gegen Draxler die Notbremse, sah die Rote Karte und verursachte so einen Foulelfmeter, den Huntelaar eiskalt verwandelte.
Als Höger in der Schlussphase noch auf 4:1 erhöhte (82.), stand die unglückliche und im Ergebnis etwas zu hohe Kölner Pleite fest. Schalke bleibt im Rennen um die Tabellenspitze punktgleich mit München und dem BVB.
Köln spielt wieder am Sonntag, den 5. Februar um 17.30 Uhr. Gegner auf dem Betzenberg ist der 1. FC Kaiserslautern. Schalke empfängt tags zuvor um 15.30 Uhr den FSV aus Mainz.