Werder Bremens Coach Thomas Schaaf stellte seine Startformation gegenüber der 1:4-Schlappe beim FC Bayern auf vier Positionen um. Ins Tor kehrte Wiese zurück und verdrängte Mielitz wieder auf die Bank. Hunt fehlte Rot-gesperrt, Marin mit Problemen im Beckenbereich. Schmitz rückte herein und verteidigte links, so dass Ignjovski eine Position nach vorne rücken konnte. In der Mittelfeld-Zentrale schenke Schaaf dem jungen Trinks das Vertrauen. Vorne begann außerdem Rosenberg statt Arnautovic.
Auf Seiten der Wolfsburger brachte Felix Magath nach dem 2:2 gegen Mainz zwei Neue: In der Innenverteidigung begann der 19-jährige Thoelke, so dass Chris frei wurde, um mit Josué die Doppel-Sechs zu bilden. Hasebe saß eine Gelb-Rot-Sperre ab. An Stelle von Koo gab Magath zudem Orozco den Vorzug.
Beide Mannschaft ließen es zunächst ruhig angehen, erst nach etwa zehn Minuten kam etwas Tempo in die Partie. Torchancen gab es in der Anfangsphase nicht, was daran lag, dass Wolfsburg zumeist den Spielaufbau der Bremer schon früh störte, während diese zu langsam und statisch agierten, um die vorhandenen Lücken in der Defensive der meist weit aufrückenden Gäste zu nutzen.
So war es eine Standardsituation, die die Weichen stellte: Schmitz trat einen Freistoß aus dem Halbfeld, der von Pizarro per Kopf leicht verlängert wurde. Benaglio konnte die Kugel nur nach vorne abklatschen, wo Sokratis genauso frei war wie zuvor Pizarro und aus kurzer Distanz einnetzte (18.).
Der 16. Spieltag
Fast im Gegenzug musste Naldo per Kopf kurz vor der Linie klären (20.), ansonsten sorgten die Wolfsburger vor der Pause aber kaum für Gefahr. Anders die Bremer, die die von der weit vorrückenden VfL-Defensive in ihrem Rücken gebotenen Räume aber nicht konsequent nutzten. Ein ums andere Mal war es Benaglio, der Steilpässe vor dem Strafraum abfangen musste.
Unmittelbar vor der Pause schlugen die Bremer ein zweites Mal zu, aus einem Einwurf an der linken Eckfahne heraus erzielte Pizarro das 2:0: Bedient von Ignjovski zog der Peruaner - von Träsch nicht verfolgt, von Madlung zu spät angegriffen - nach innen und traf aus zentraler Position flach und unhaltbar (45.).
Aus der Kabine kamen die Wolfsburger wesentlich lebhafter und zielstrebiger - und mit einem weiteren Debütanten: Der 20-jährige Stürmer Sebastian Polter kam als 30. Spieler in der laufenden Saison zum Einsatz. Tatsächlich lag der Ball sofort im Bremer Netz: Einen Freistoß von Dejagah lenkte Mandzukic ins Tor, wurde dabei vom Schiedsrichtergespann aber in Abseitsposition gesehen (46.).
Die Gäste waren in dieser Phase tonangebend, eine Lücke in der Defensive ließ den Schuss aber nach hinten losgehen. Gegen eine wieder weit vorne postierte Viererkette wurde Rosenberg auf rechts steil geschickt. Der Schwede setzte sich noch energisch gegen Schäfer durch und traf dann aus zehn Metern flach zum 3:0 (55.).
Da war das Spiel entschieden: Markus Rosenberg feiert seinen Treffer zum 3:0. picture-alliance
Die Partie war damit frühzeitig entschieden, in der Folge ergaben sich Chancen auf beiden Seiten, da die Magath-Elf sich durchaus weiter mühte, aber hinten enorme Lücken ließ. Fritz schob den Ball daneben (59.), Rosenberg traf den Außenpfosten (68.), ehe der eingewechselte Arnautovic freistehend zum 4:0 einschoss (71.). Der Österreicher hätte elf Minuten später einen weiteren Treffer machen müssen, verfehlte aus fünf Metern nach einer Hereingabe von Schmitz aber das leere Tor.
So war der Schlusspunkt den Wolfsburgern vorbehalten, die in Person von Schäfer per Distanzschuss den aufgrund einer engagierteren Vorstellung im zweiten Durchgang durchaus verdienten Ehrentreffer erzielten (86.).
Der SV Werder beschließt die Hinrunde am kommenden Samstag im Spätspiel (Anstoß 18.30 Uhr) bei Schalke 04. Die Wolfsburger haben schon nachmittags den VfB Stuttgart zu Gast.