Club-Trainer Dieter Hecking brachte im Vergleich zum überraschenden 3:2-Auswärtserfolg bei Werder Bremen Hegeler für Cohen.
Auf der anderen Seite vertraute Kölns Trainer Frank Schaefer nach dem 3:2-Heimsieg gegen den Hamburger SV exakt auf dieselbe Anfangsformation.
Mit viel Ballbesitz für die Hausherren startete die Partie in Nürnberg. Köln stand tief, hatte Probleme im Aufbau und operierte zunächst mit langen, aber unpräzisen Pässen auf die einzige Spitze Novakovic.
Der Club hatte optische Vorteile, so richtig strukturiert aber war das Spiel der Gastgeber zunächst nicht. Die Führung fiel so fast wie aus dem Nichts: Pinola passte vor dem Strafraum zu Hegeler. Die Kölner Abwehr griff nicht richtig an, der Mittelfeldmann zog aus halblinker Position aus 20 Metern ab und traf hoch ins rechte Eck (11.).
Die Rheinländer zeigten sich wenig beeindruckt. Novakovic nahm sich mit schlechter Ballverarbeitung selbst eine Großchance (13.), Judt klärte Lanigs Kopfballaufsetzer auf der Linie zur Ecke (16.). Die brachte den Ausgleich: Novakovic verlängerte per Kopf am ersten Pfosten in die Mitte, wo Geromel den Ball aus vier Metern per Linksschuss über die Linie bugsierte (17.).
Sogleich staffelten sich die "Geißböcke" wieder tiefer, zunächst gut sortiert störten sie bei einsetzendem Regen die Kombinationsversuche der Franken effektiv schon im Mittelfeld. Der Club brauchte Anlaufzeit, um wieder Zug in seine Aktionen zu bekommen.
Nach dem Drop-kick von Gündogan (28.), der bis dahin nicht die gewohnte Präsenz im Zentrum hatte, erhöhte die Hecking-Elf stetig den Druck. Frantz schloss einen Konter etwas eigensinnig selbst ab (30.), war dann aber gegen insgesamt zu passive Kölner Wegbereiter der erneuten Führung: Nach schneller Direktkombination über Hegeler und Schieber flankte der Flügelflitzer von links, in der Mitte köpfte Gündogan aus sieben Metern zwischen Mohamad und Ehret per Aufsetzer ins linke Eck - 2:1 (39.)!
Der Club blieb am Drücker, Salger klärte Hegelers Volleyschuss Sekunden vor dem Halbzeitpfiff kurz vor der Linie.
Der 11. Spieltag
Ohne personelle Änderung begannen beide Teams den zweiten Abschnitt, in den Köln bei strömendem Regen besser hineinfand. Schäfer parierte Novakovics Kopfball nach Podolski-Ecke glänzend (48.) und war auch bei Ehrets Volleyschuss auf dem Posten (52.). Auf der anderen Seite zeigte Vardovic auch sein Können, lenkte Pinolas abgefälschten 20-Meter-Schuss klasse über den Balken (54.) - ansonsten aber blieb bei den Franken offensiv nun vieles Stückwerk.
Köln hatte viel mehr Präsenz im Mittelfeld, und über die linke Seite schob immer wieder Ehret mächtig an. Der Franzose schoss nach Solo übers halbe Feld links vorbei (58.).
Das Geschehen verlagerte sich immer mehr in Nürnbergs Hälfte. Das Niveau der Partie war längst im Keller, klare Aktionen blieben Mangelware. Köln blieb am Drücker, es fehlte aber an der letzten Entschlossenheit und auch an Esprit, um die abschnittsweise wenig souveräne Abwehr des Clubs entscheidend in Bedrängnis zu bringen.
Die Schlussviertelstunde begann, das Spiel plätscherte ohne Höhepunkte seinem Ende entgegen, ehe kurz vor Schluss ein Fehler Mohamads die Entscheidung brachte. Nach Ballverlust des Verteidigers konterten Hegeler und Schieber, der Mittelfeldspieler legte quer zur Stuttgarter Leihgabe, der aus acht Metern das 3:1 besorgte (90.).
Derbyzeit herrscht für beide Teams am kommenden Spieltag: Nürnberg reist zum FC Bayern München (Sonntag, 17.30 Uhr). Köln spielt bereits am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen Mönchengladbach.