Gentner, Schütze des 1:0, jubelt mit seinen Teamkollegen Costa (l.) und Dejagah (r.). dpa
Felix Magath nahm beim VfL drei Änderungen im Vergleich zum 1:2 beim FC Bayern vor. Quiroga, Josué und Munteanu spielten für van der Heyden, Krzynowek (nicht berücksichtigt) sowie Madlung. Bei den von vielen Ausfällen geplagten Hessen musste Friedhelm Funkel nach der 1:4-Heimpleite gegen Stuttgart ebenfalls dreimal umstellen: Russ spielte in der Abwehr für den formschwachen Kyrgiakos. Zudem fehlten der Eintracht Inamoto (grippaler Infekt) und Thurk (Bänderdehnung), die durch Fink und Toski ersetzt wurden.
Die Wolfsburger waren in der gemächlichen Anfangsphase etwas engagierter. Mit frühem Forechecking versuchte der VfL, die Hessen erst gar nicht ins Spiel kommen zu lassen. Die erste Angriffsaktion bescherte der Magath-Elf prompt die Führung: Baier und Marcelinho führten einen Eckball kurz aus. Die Flanke des Brasilianers kam zu Gentner, der von Gegenspieler Amanatidis genug Raum bekam, um allein zum Kopfball hochzusteigen und seinen ersten Bundesliga-Treffer für den VfL ins rechte Toreck zu erzielen (6.).
In der Folge übernahm die Eintracht mehr Initiative, so dass sich eine offene Begegnung entwickelte, der es allerdings an hochkarätigen Strafraumszenen mangelte. Beide Abwehrreihen standen tief. Daher hatten es die Verteidiger beider Seiten zumeist leicht, in nummerischer Überzahl gegen die Angreifer keine Gefahr aufkommen zu lassen.
Der 15. Spieltag
Symptomatisch somit, dass erneut ein Eckball von rechts der Eintracht den Ausgleich brachte: Mahdavikia schlenzte den Ball in den Fünfmeterraum, wo Chris am besten postiert war und aus etwa drei Metern einköpfte (35.). Trotz der beiden Treffer und den ständigen Versuchen beider Teams, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, hatten beide Keeper in der ersten Hälfte nur sehr wenig Arbeit zu verrichten. Mit dem leistungsgerechten Remis ging es in die Halbzeit.
Trainer Felix Magath überraschte nach der Pause mit einem Torhüterwechsel. Lenz kam für den nicht verletzten Jentzsch zwischen die Pfosten, der sich offenbar beim Gegentreffer den Zorn des Coaches zugezogen hatte. Zudem brachte Magath mit Dzeko einen zweiten Angreifer.
Umkämpfte Partie: Amanatidis im Luftduell mit Costa (l.) und Quiroga (r.). dpa
Die Umstellung zahlte sich prompt aus: Grafite bediente nur wenige Minuten nach Wiederbeginn mit einem hohen Zuspiel Dzeko, der sich gegen Fink durchsetzte. Allein vor Pröll behielt der Bosnier die Ruhe und vollendete mit rechts eiskalt ins linke Toreck (48.). Doch die Eintracht antwortete fast umgehend. Fink kam nach Kopfballweiterleitung frei vor Lenz an den Ball und lupfte das Leder geschickt über den herauseilenden Keeper hinweg in die Maschen zum erneuten Ausgleich (52.).
In der Folge war die Partie hart umkämpft. Schiedsrichter Sippel – obgleich er schließlich gänzlich ohne Verwarnungen auskam – musste Spieler beider Seiten nach heftigen verbalen Scharmützeln mehrmals ermahnen. Doch wie bereits über weite Strecken des ersten Abschnitts fehlte es beiden Teams trotz offensiver Bemühungen meist an der entscheidenden Durchschlagskraft. In der 61. Minute hatte die Eintracht Glück, als einem Treffer von Dzeko wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung verweigert wurde. Für Frankfurt vergab Amanatidis frei vor Lenz aus halblinker Position gut zehn Minuten vor dem Ende eine Gelegenheit. Am Ende blieb es beim insgesamt leistungsgerechten Unentschieden.
Für beide Mannschaften ist der eine Zähler auf dem erhofften Weg in höhere Tabellenregionen zu wenig. Wolfsburg erwartet zudem am nächsten Samstag in Stuttgart eine schwere Aufgabe. Gleiches gilt für die Eintracht, die Schalke empfängt.