Kölns Trainer Funkel konnte nach der unglücklichen 1:2-Schlappe in Dortmund wieder auf Abwehrspieler Sichone (nach Gelb-Sperre) zurückgreifen. Für ihn musste Keller auf der Bank Platz nehmen. Außerdem brachte er im Sturm Baranek für Scherz. Freiburgs Coach Finke nahm nach dem wichtigen 3:1-Erfolg über Kaiserslautern folgende Änderung vor: Für den am Sprunggelenk verletzten Iaschwili lief Ramdane auf.
Eine Sache war von Anfang an klar - nur ein Sieg zählte für Köln, um am letzten Spieltag die theoretische Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Dementsprechend engagiert gingen die Domstädter zu Werke und erarbeiteten sich schnell klare Feldvorteile. Mit konsequenten Angriffen über die Außen drückten sie die Freiburger in deren Hälfte. Einziges Manko die fehlende Durchschlagskraft im Abschluss. Die Breisgauer zeigten sich nervös und standen mit elf Mann in der Defensive. Oberstes Anliegen: Halten des Ergebnisses mit allen Mitteln und ja kein Risiko eingehen. Nur vereinzelt bei Standardsituationen gaben sie ihre Deckung auf. Der aufgerückte Müller hatte so nach einem Kobiaschwili-Eckball dann auch die größte Chance, die Querlatte verhinderte aber die SC-Führung (20.). Ähnliche Situation sieben Minuten später auf der gegenüberliegenden Seite. Nach einer Ecke von Lottner erlöste Cullmann die Kölner Fans und erzielte die wichtige Führung für die Rheinländer. Per Kopf wuchtete er das Leder unter den Querbalken - der verdiente Lohn für das mutige Anrennen. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte entwickelte sich ein unansehnlicher Kick. Viele Unterbrechungen und kleine Nickligkeiten unterbrachen den Spielfluss, und hinderten die Kölner an einem konstruktiven Spielaufbau. In der Defensive hatten sie wenig zu befürchten, denn der Sportclub tat alles in allem viel zu wenig. Zur Pause brachte Freiburgs Trainer Finke Bruns für den verletzt ausgeschiedenen Sellimi und tatsächlich, es änderte sich etwas am Offensivspiel der Breisgauer. Sie griffen wesentlich früher an und setzten nun ihrerseits die Gastgeber unter Druck. Das lange vermisste Feuer in den Reihen der Süd-West-Deutschen loderte, der Kampfgeist stimmte nun ansatzweise einzig die sich bietenden Möglichkeiten wurden nicht genutzt. Coulibaly (57.) und Ramdane (74.) vergaben aussichtsreich. Freiburg wurde stärker, Köln baute ab. Die Nerven der Geißböcke waren bis zum zerbersten gespannt und das machte sich in ihren Aktionen bemerkbar. Am liebsten wäre es den Domstädtern wohl gewesen, die Partie hätte bereits nach 70 Minuten geendet. Anders ist es nicht zu erklären, dass Köln bereits zu diesem Zeitpunkt auf Halten spielte. Von einem echten Abstiegs-Krimi war in der Folgezeit wenig zu vermelden. Auch wenn es seltsam klingt angesichts der Bedeutung des Spiels, aber beide Mannschaften verfielen in Lethargie. Zur Erinnerung: Selbst bei einem Dreier des Konkurrenten aus Nürnberg hätte Freiburg mit einem Sieg noch Chancen auf Rettung gehabt. Die späte Entscheidung durch Scherz (86.) war nur noch Beiwerk. Springer hatte schön aufgelegt. Beide Mannschaften müssen kollektiv den Gang in die Zweite Liga antreten. In einem Spiel ohne große Höhepunkte zeigten beide Mannschaften nicht den letzten Willen, den man im Abstiegskampf braucht. Köln siegte, weil sie konsequenter im Abschluss agierten.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend