Personal: Gegenüber dem 1:1 in Wolfsburg nahm Matthias Sammer zwei Korrekturen vor: Ricken und Sörensen kamen für Rosicky und Evanilson. Rostocks Trainer Armin Veh schickte vier frische Kräfte aufs Feld: Lange, Schröder, Hirsch und Arvidsson ersetzten Haber, Jakobsson (Muskelverhärtung im Oberschenkel), Di Salvo und Salou.
Taktik: Wie schon in Berlin und Wolfsburg praktizierte Dortmund ein 3-4-3- System mit Neuzugang Kehl in zentraler Rolle vor der Abwehr. Der hatte gleichzeitig die Defensive zu ordnen und das Spiel von hinten anzuschieben, damit nach dem Ausfall von Rosicky nicht Ricken allein die Last der Spielgestaltung zu tragen hatte. Armin Veh stellte bei den Gästen einen Doppel-Riegel: Vor der Vierer-Abwehr eine Dreier- Reihe, die verbreitert wurde, wenn sich bei Dortmunder Ballbesitz Arvidsson (links) und Rydlewicz (rechts) regelmäßig fallen ließen. Dann wurde aus dem 4-3-3-System (in dem Rydlewicz als hängende Spitze fungierte) ein 4-5-1, mit dem Hansa das Spielfeld konsequent zu verengen versuchte.
Spielverlauf: Nach einer Anlaufphase bekam die Borussia die Partie immer besser in den Griff. Als Dreh- und Angelpunkt entpuppte sich dabei Sebastian Kehl, der auffallend oft von seinen Teamkollegen gesucht und auch gefunden wurde. Mit zunehmender Spieldauer arbeiteten sich die Dortmunder eine klare Feldüberlegenheit heraus - aber keine angemessen klare Zahl an Chancen. Ein Schuss von Ewerthon, ein Kopfball von Heinrich, das war es bis zum Seitenwechsel schon. Rostock startete überhaupt keine Entlastungs-Angriffe mehr, rückte zu tief nach hinten rein, und zog sogar Beierle, den letzten Offensiv-Mohikaner, weit in die eigene Hälfte zurück. Den gut stehenden und kampfstarken Gästen kam auch in der zweiten Hälfte zugute, dass Dortmund ideenlos attackierte und bei Kombinationen leicht auszurechnen war. Es rächte sich, dass die Kreativ-Abteilung keine Unterstützung von den Außen (Reuter, Heinrich) erhielt. Doch irgendwann waren die Rostocker doch weich geklopft vom ständigen Dortmunder Anrennen. Ewerthon und Amoroso trafen.
Fazit: Hoch verdienter Borussen-Sieg, der durch eine deutliche Steigerung zustande kam.
Von Thomas Hennecke und Sebastian Karkos