Im Vergleich zum jüngsten 0:2 AufSchalke brachte Gladbachs Trainer Hans Meyer wieder Eberl in der Vierer-Abwehrkette, der seine Gelb-Sperre abgesessen hatte, für ihn musste Asanin weichen. Demo kam im Mittelfeld für Hausweiler, im Angriff begann Aidoo an Stelle von Korzynietz. Beim 1. FC Köln kam es gegenüber dem 0:1 gegen Kaiserslautern ebenfalls zu drei personellen Veränderungen. Keller ersetzte in der Abwehr Voigt, Reeb spielte an Scherz' Stelle und mit Kurth brachte Trainer John eine weitere Offensivkraft, Springer musste draußen bleiben.
Spieler des Spiels
Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Bökelbergstadion |
| Zuschauer | 32.200 |
Beide Teams begannen das traditionsgeladene, rheinische Derby mit hohem Engagement und viel Körpereinsatz. Man merkte allen Akteuren die Brisanz des Abstiegsduells an. Die Aktionen waren schnell, aber auch hektisch, so dass häufig die Präzision im Abspiel fehlte. Große Aufregung nach 17 Minuten: Felgenhauer schießt einen Freistoß scharf aus 25 Metern Richtung linken Torwinkel, der Ball prallt von der Unterkante der Latte nach unten, zurück an die Latte und raus. Es war nicht 100%ig zu erkennen, ob er die Linie in vollem Umfang überschritten hatte, Schiedsrichter Fröhlich ließ weiterspielen. Es war Pfeffer im Spiel, keines der Teams taktierte, jeder suchte das Heil in der Offensive. Und auch die Kölner kamen zur ersten Chance: Reich flankt von rechts, Laslandes hechtet in den Ball, köpft, doch Stiel klatscht ab. Kurth kann den Abpraller aus drei Metern nicht im Tor unterbringen - links vorbei. Das war in der 21. Minute. Es war ein interessantes und temporeiches Spiel, allerdings fehlten die wirklich hochkarätigen Torchancen. Gladbach verbuchte leichte Feldvorteile, kam häufiger an und in Kölns Strafraum als andersherum, doch die vielbeinige Abwehr der "Geißböcke" rettete ein ums andere Mal. Pröll bekam keine Bälle. Die Kölner ihrerseits trugen ihre Angriffe immer über rechts oder durch die Mitte vor, die linke Seite war verwaist. Gefahr brachte aber nur eine Einzelaktion von Reich, der ein Dribbling mit einem Linksschuss aus 19 Metern abschloss, doch der Ball zischte über den linken Torwinkel.
Die Mannschaften kamen personell unverändert aus der Kabine. Und Köln setzte die erste Duftmarke: Reich setzt sich auf dem rechten Flügel im Sprintduell gegen Münch durch, flankt auf den zweiten Pfosten. Laslandes probiert's aus sechs Metern mit einem artistischen Fallrückzieher, schießt aber drüber (47.). Doch nur drei Minuten später riss Kurth im Strafraum Korell um, Schiedsrichter Fröhlich zeigte sofort auf den ominösen Punkt. Münch zeigte keine Nerven und verwandelte sicher mit links ins linke Eck. Borussias erster Treffer nach 385 Minuten. Und sie setzten gegen die aufgerückten Kölner nach. Gladbach konterte über links, Demo passte auf van Lent, der tanzte Lottner aus und schoss aus 17 Metern ins rechte Eck. Und es dauerte erneut nicht lange, bis sich Aidoo rechts durchsetzte, von der Grundlinie nach innen passte, wo van Lent direkt aus sechs Metern ins rechte Eck schoss. Jetzt lief die Tormaschinerie. Van Lent machte seinen Hattrick perfekt. Sein Schuss aus 18 Metern zentraler Position wurde noch leicht abgefälscht, Pröll hatte keine Abwehrchance (69.). 4:0! In der Folge spielte Gladbach locker auf, hatte auch noch einige Kontermöglichkeiten. Die Partie hatte phasenweise nur noch Trainingscharakter. Köln hatte nichts mehr entgegenzusetzen, war demoralisiert und riskierte eine noch höhere Niederlage. Ein hochverdienter Sieg der Gladbacher, die sich eindrucksvoll drei wichtige Punkte im Abstiegskampf sicherten. Köln dagegen muss sich in dieser Verfassung ganz intensiv mit der Zweiten Liga auseinandersetzen.
