Die Verpflichtung eines qualitativ hochwertigen Linksverteidigers gilt mangels geeigneter Kandidaten als Königsdisziplin des Transfermarkts. Auch bei Borussia Dortmund hat sich diese Position in der laufenden Saison als neuralgischer Punkt herauskristallisiert: Marcel Schmelzer, Ex-Kapitän und langjähriger Stammspieler auf der linken Seite, spielt in den Planungen von Trainer Lucien Favre keine Rolle mehr, Achraf Hakimi - der auch rechts benötigt wird - fehlt verletzt, also muss in Abdou Diallo ein gelernter Innenverteidiger den Platz ausfüllen. Und das mehr schlecht als recht.
Da wundert es nicht, dass der BVB intensiv daran arbeitet, eine dauerhafte Lösung für die linke Abwehrseite zu finden. Ein heißer Kandidat für die kommende Spielzeit ist Hoffenheims Nico Schulz, wie zuerst die "Ruhr Nachrichten" berichteten. Der 26-Jährige ist schnell und offensivstark, versteht aber durchaus auch sein defensives Handwerk - mit Potenzial nach oben.
Vertrag bis 2021 - ohne Ausstiegsklausel
Bei der TSG, wo er noch bis 2021 unter Vertrag steht und keine Ausstiegsklausel besitzt, ist er ebenso gesetzt wie in der deutschen Nationalmannschaft. Für Hoffenheim, Hertha BSC und Mönchengladbach absolvierte er bislang 118 Bundesliga- und 14 Europopokal-Spiele, für das DFB-Team kam er sechs Mal zum Einsatz.
Nach kicker-Informationen ist in Dortmund allerdings noch keine Entscheidung gefallen, ob Schulz oder nicht doch ein anderer Kandidat in Zukunft die linke Seite besetzen soll. Eine weitere Option ist der Brasilianer Filipe Luis, der noch bis Saisonende bei Atletico Madrid unter Vertrag steht und anschließend ablösefrei zu haben ist. Der 33-Jährige gilt als deutlich defensivstärker als Schulz, ist zudem wesentlich erfahrener - allerdings eben auch schon im fortgeschrittenen Fußballer-Alter. Seine Verpflichtung wäre eine Sicherheitsvariante, die dem BVB einige Monate mehr Zeit bei der finalen Suche verschaffen würde.