3. Liga

3. Liga - Trainer Jens Härtel rätselt: Hansa Rostock hat vor allem ein großes Problem

Rostock kassiert auch in Köln ein Gegentor nach einer Ecke

Härtel rätselt: Hansa hat vor allem ein großes Problem

Das alte Lied: Hansa Rostock kassierte auch in Köln nach einer Ecke ein Gegentor.

Das alte Lied: Hansa Rostock kassierte auch in Köln nach einer Ecke ein Gegentor. imago

Man kann da schon von einem Muster sprechen: Beim 1:1 gegen Halle geriet Hansa nach einer Ecke in Rückstand, beim 1:1 in Karlsruhe genauso. Der 3:1-Heimsieg gegen Zwickau bekam einen Makel - durch den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer nach einer Ecke. Am Sonntag lief in Köln erst die neunte Spielminute, als die Fortuna - natürlich - durch eine Ecke in Führung ging. Rostocks Angreifer Pascal Breier sorgte kurz vor Schluss zumindest noch für den verdienten Ausgleich . Jubelstürme löste dieser nach Schlusspfiff aber freilich nicht aus.

Ein sichtlich geknickter Breier erklärte bei "Hansa-TV": "Wir haben wieder früh durch einen Standard ein Gegentor bekommen." Anschließend sei es "natürlich schwierig, ins Spiel reinzukommen". Auch nach der 50. Minute, in der Kölns Dominik Ernst für eine Notbremse die Rote Karte sah, wurde es nicht einfacher. "Sie standen mit zehn Mann hinten drin", haderte Breier. Der eine Punkt sei zumindest ein kleiner Trost, "sonst wäre es noch viel ärgerlicher".

Für Joker Breier war es das Comeback nach Verletzungspause, das er in der 87. Minute krönte. "Ich stand einfach an der richtigen Stelle, da wo ein Stürmer stehen muss", beschrieb der 27-Jährige nüchtern den Glücksmoment.

"Das ist eigentlich genug Lehrgeld"

Sein Trainer beschrieb das nächste Gegentor nach einer Ecke als "das große Problem" von Hansa. Härtel rätselte selbst: "Das ist eigentlich genug Lehrgeld, aber anscheinend hat die Mannschaft die Kasse noch voll, um gerne weiter zu bezahlen." Es sei nicht so, dass er die Schwachstelle in der Defensivarbeit nicht thematisiere. "Wir trainieren das, wir ändern auch hier und da mal situativ Dinge. Grundsätzlich kann man mal alles über den Haufen werfen, so schlimm ist es dann aber auch nicht", so der 49-Jährige.

Nicht vergessen dürfe man, dass Hansa "keine riesengroße Mannschaft" ist. Kopfballstarke, groß gewachsene Spieler "können wir uns nicht backen". Auch so hätte seine Mannschaft aber die drei Punkte aus der Domstadt entführen können. "Oli Hüsing hat alleine in der zweiten Halbzeit drei Riesenchancen, da muss man natürlich mal eine machen", übte Härtel leise Kritik an Rostocks Kapitän.

Ost-Kracher gegen Jena schon im Kopf

Zu lange will sich Hansa mit dem Remis nicht aufhalten, am kommenden Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wartet bereits der Ost-Kracher gegen Jena, das am Tabellenende ums Überleben kämpft. "Bei Jena geht es um alles", weiß auch Breier, der hinterherschob: "Sie werden alles reinwerfen. Das ist eine dreckige Mannschaft." Der ehemalige Stuttgarter erwartet "viele Zweikämpfe und hohe Bälle", schlicht ein "Spiel, das uns alles abverlangen wird".

Coach Härtel fordert die nötigen Emotionen und Aggressivität. Bringt seine Mannschaft das nicht auf den Platz, "dann wird es schwierig". Auf die Existenzprobleme des FCC will er keine Rücksicht nehmen: "Wir spielen zu Hause. Wir wollen noch Punkte holen."

msc