Münsters Trainer Marco Antwerpen nahm nach dem 2:3 in Würzburg gleich fünf personelle Wechsel vor: Statt Menig (5. Gelbe Karte), Schweers, Schwarz, Müller und Rühle (alle auf der Bank) begannen Heidemann, Braun, Kobylanski, Dadashov und Akono.
Meppens Coach Christian Neidhart änderte seine Startelf gegenüber dem 2:1 gegen Großaspach dagegen nur einmal, und das verletzungsbedingt: Vrzogic erhielt das Mandat des verletzten Amin (Muskelfaserriss).
Münster wollte dem Spiel von Beginn an seinen Stempel aufdrücken und ging druckvoll auf den ersten Treffer. Der Plan ging auf, auch weil Meppen noch nicht wach war: Heidemann spielte mit Akono Doppelpass und flankte links von der Grundlinie. Im Zentrum bedankte sich Klingenburg und köpfte ohne große Gegenwehr zum 1:0 ein (3.).
Dann verpassten es die Adlerträger jedoch, konsequent auf den zweiten Treffer zu gehen. Zwar besaßen die Hausherren optische Vorteile, erspielten sich aber keine weiteren Hochkaräter. Auch Kobylanskis zwei schlitzohrige Versuche aus je 40 Metern fielen nicht in diese Kategorie (21., 27.).
Aus dem Nichts: SVM ist zurück
Das sollte sich rächen: Denn plötzlich wagte sich auch der SVM zaghaft nach vorne - und strich sofort die Belohnung in Form des Ausgleichs ein. Proschwitz hatte von rechts geflankt, der aufgerückte Puttkammer technisch stark aus der Drehung vollendet (28.). Plötzlich waren die Gäste im Spiel, Piosseks Volley strich knapp über den Querbalken (31.). Fortan agierten beide Teams auf Augenhöhe, die letzte Möglichkeit des ersten Abschnitts hatte Klingenburg: Sein wuchtiger Distanzschuss geriet aber zu zentral, Domaschke riss beide Fäuste nach oben und parierte (39.).
3. Liga, 32. Spieltag
Nach der Pause schickte sich Münster an, erneut früh Druck zu entfachen. Das klappte aber nur bedingt: Zwar erspielte sich die Antwerpen-Elf eine Ecke nach der anderen, doch stets behielt die Meppener Defensive die Oberhand. Auf der Gegenseite fand Meppen - bis auf einen nicht zu Ende gespielten Konter (52.) - kaum den Weg nach vorne.
Hüben wie drüben fehlt der letzte Punch
Trotz der fehlenden Möglichkeiten war es eine unterhaltsame Partie, weil beide Mannschaften den Weg nach vorne suchten und den Sieg wollten. In der 66. Minute hatte Münster Glück, als Schulze Niehues nicht an einen hohen Ball herankam und Ballmert die Kugel an den Pfosten lenkte. Auf der Gegenseite prüfte Klingenburg Domaschke per Flachschuss (74.).
In der Schlussphase wurde es noch einmal rasanter, beide Teams beackerten sich über das ganze Spielfeld. Weil die Kräfte so langsam schwanden, fehlte jedoch hüben wie drüben die letzte Präzision auf dem Weg zum Tor. Doch dann wurde es noch einmal turbulent: Erst sah Vrzogic nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (90.+3). Dann vergab Klingenburg den Matchball: Nach feiner Einzelleistung feuerte er den Ball in den Nachthimmel (90.+4).
Beide Teams verpassten somit den großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Preußen Münster gastiert am Samstag (14 Uhr) beim TSV 1860. Für Meppen geht es bereits am Freitag (19 Uhr) gegen Halle weiter.