Aalens Coach Rico Schmitt veränderte sein Team im Vergleich zum 1:1 bei Fortuna Köln auf zwei Positionen. Morys ersetzte Bühler auf dem linken Flügel und Fennell rutschte nach abgesessener Gelb-Sperre für Papadopoulos zurück ins defensive Mittelfeld.
Jenas Trainer Lukas Kwasniok vertraute der identischen Formation, die vergangene Woche 0:0 gegen Uerdingen spielte.
Der Abstiegsgipfel zwischen dem Letzten und Vorletzten begann relativ verhalten, es war beiden Teams anzumerken, dass die Fehlerquote möglichst gering gehalten werden sollte. Das Abtasten dauerte einige Minuten, der erste gefährlichere Abschluss kam von Morys, der vom linken Strafraumeck versuchte ins lange Eck zu schlenzen, aber deutlich zu hoch zielte (15.) Eine Minute später war Jena zum ersten Wechsel gezwungen. Rechtsverteidiger Kühne verletzte sich bei einem Zweikampf am Knie und wurde von Fassnacht ersetzt (16.). Die Gäste kamen selten wirklich gefährlich in den Strafraum des VfR. Bei der einzigen nennenswerten Aktion stand sich Jena selbst im Weg. Starke wurde von Bock freigespielt, versuchte ins linke Eck abzuschließen, traf jedoch Mitspieler Tietz, der nicht rechtzeitig ausweichen konnte (22.).
Coppens zweimal glänzend, dann chancenlos
Anschließend konnte sich Carl Zeiss vor allem bei Torwart Coppens bedanken, dass es nicht in Rückstand geriet. Der Schlussmann reagierte zweimal überragend und rettete jeweils zum Eckball (34., 39.). Anschließend war er aber machtlos. Sessa brachte einen Eckball von rechts in den Fünfmeterraum, Aalens Kapitän Schoppenhauer stieg am höchsten und köpfte unbedrängt ein - 1:0 (39.)! Die verdiente Führung der Aalener hielt allerdings nicht lange an. Kübler dribbelte nach einem Freistoß unbedrängt links vor dem Strafraum, sah Eckardt im Sechzehner, der direkt zu Tietz weiterleitete. Aus kurzer Distanz vollstreckte er eiskalt - 1:1 (41.)! Noch vor dem Halbzeitpfiff hatte der VfR die Chance zur erneuten Führung, doch der Schuss von Schoppenhauer wurde im letzten Moment auf der Linie geklärt (45.+2).
3. Liga, 31. Spieltag
Der zweite Durchgang hielt nicht, was die Endphase der ersten Halbzeit versprach. Zwei Standardsituationen (51., 71.), die Jenas Bock deutlich drüber setzte, waren nahezu die einzigen Torannäherungen. Es dauerte bis zur 74. Spielminute, bis die Zuschauer in der Ostalb-Arena wieder von ihren Sitzen aufspringen konnten. Nach einem starken Flankenwechsel lief Schnellbacher von links auf Coppens zu, versuchte - warum auch immer - freistehend quer auf Sliskovic zu legen, dies misslang allerdings völlig. Das war der Startschuss für eine Schlussoffensive des VfR. Vor allem in den letzten fünf Spielminuten plus Nachspielzeit spielte Aalen die Gäste völlig an die Wand. Mit langen Bällen wurde meist Verteidiger Rehfeldt, der mittlerweile als Mittelstürmer agierte, gesucht. Der 25-Jährige tauchte auch zweimal gefährlich im Jenaer Strafraum auf. Eine schlampige Ballannahme (90.+1) und ein ungenauer Abschluss (90.+3) verhinderten den vielleicht entscheidenden Treffer der Schwarz-Weißen. Anschließend hatte auch Beyer nochmal die Entscheidung auf dem Fuß, doch auch sein Schuss landete knapp über dem Gehäuse (90.+4). Am Ende konnte sich Jena glücklich schätzen, dass die Gastgeber im Abschluss eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vermissen ließen. Aalen belohnte sich nicht für eine beherzte Leistung.
Rechnerisch ist für beide Teams der Klassenerhalt noch möglich. Aalen gastiert kommenden Samstag (14 Uhr, LIVE! auf kicker.de) bei Kaiserslautern. Jena empfängt zeitgleich Cottbus.