2. Bundesliga

Knoll wünscht sich einen "Drecksack"

Defensivallrounder mit neuer alter Aufgabe

Knoll wünscht sich einen "Drecksack"

Der einzige Linksfuß unter den Innenverteidigern vom FC St. Pauli: Marvin Knoll.

Der einzige Linksfuß unter den Innenverteidigern vom FC St. Pauli: Marvin Knoll. imago images

Als Marvin Knoll im Sommer vergangenen Jahres vom SSV Jahn Regensburg nach Hamburg wechselte, war er zunächst in der Innenverteidigung eingeplant. Beim Jahn wusste der 28-Jährige zentral in der Abwehrkette zu überzeugen und konnte mit sechs Toren und fünf Vorlagen in der Saison 2016/17 auch seine offensiven Qualitäten unter Beweis stellen. Beim FC St. Pauli agierte der Berliner in der letzten Spielzeit in 28 seiner 31 absolvierten Partien jedoch im defensiven Mittelfeld. In der kommenden Saison könnte Knoll wohl wieder in die Viererkette zurückgezogen werden: Nachdem Justin Hoogma nach Leihende zur TSG Hoffenheim zurückkehrte, ist er der einzige Linksfuß unter den gelernten Innenverteidigern im aktuellen Kader.

"Ich habe das ja auch auf einem guten Niveau in Regensburg gemacht"

Trainer Jos Luhukay stellte in der "Hamburger Morgenpost" klar, dass er "für die Spieleröffnung, speziell für die Crossbälle, unbedingt einen Linksfuß haben" möchte, womit nur Knoll ins Profil passen würde. Nach den Erkenntnissen aus den Testspielen geht auch der Defensivakteur davon aus, in der Abwehr zu spielen: "Der Trainer hat mit mir noch nicht darüber geredet, aber ich merke ja, dass er mich dort spielen lässt. Ich glaube auch, dass es wichtig ist, da einen Linksfuß zu haben." Die neue alte Aufgabe als linker Innenverteidiger geht der Berliner rückblickend auf seine Zeit beim Jahn selbstbewusst an: "Ich habe das ja auch auf einem guten Niveau in Regensburg über zwei Jahre gemacht."

Gegen Bielefelds 30-Tore-Duo in der vergangenen Zweitliga-Saison mit Stürmer Andreas Voglsammer und Fabian Klos könnte Knoll gegenüber dem 19-jährigen Neuzugang Leo Östigard allein aufgrund seiner Erfahrung und seinem robusten Spiel die Nase vorne haben. Das "neue System mit dem Vorwärtsverteidigen", das "Knolli" schon mit dem Jahn praktiziert hatte, "kommt mir zudem zugute".

"Solch einen Spielertyp liebe ich einfach"

Nachdem also Knoll vermutlich als linker Innenverteidiger auflaufen wird und Marc Hornschuh, der nach 20 Monaten Verletzungspause (Bandscheibenvorfall) gute Chancen auf einen Startplatz im zentralen Mittelfeld hat, bereitet dem Kiezklub nur noch eine Position Sorgen: Aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Henk Veerman (Kreuzbandriss) und Neuzugang Borys Tashchy (Oberschenkelverletzung) steht Luhukay als gelernter Mittelstürmer nur Dimitrios Diamantakos zur Verfügung. Als potenzielle neue Verpflichtung wünscht sich Knoll einen "Drecksack" und "Krieger" wie Marco Grüttner, den er als Beispiel anführt: "Solch einen Spielertyp liebe ich einfach. Der ist unangenehm, der ackert. Der muss nicht unbedingt immer ein Tor machen, aber der haut immer alles raus."

kon