2. Bundesliga

Boldt-Deal ist in Hoffmanns Sinne

Vertrag bis 2021 - Was macht Hecking?

Boldt-Deal ist in Hoffmanns Sinne

Hat beim HSV bis 2021 unterschrieben: Jonas Boldt.

Hat beim HSV bis 2021 unterschrieben: Jonas Boldt. picture alliance

Als Boldt am Freitagnachmittag den Medienvertretern offiziell vorgestellt wurde, nahm Bernd Hoffmann zwischen den Journalisten Platz, das Rampenlicht auf dem Podium im Pressekonferenzraum des Volksparkstadions gehörte Aufsichtsrats-Boss Max-Arnold Köttgen und dem Becker-NachfolgerBoldt. Das Symbol: Die Inthronisierung des neuen Sportvorstandes war Kraft des Amtes eine Entscheidung des Kontrollgremiums.

Dass der Vorstandsvorsitzender jedoch sehr wohl involviert war in die Abberufung seines ehemaligen Kollegen Ralf Becker und der Bestellung des neuen Mannes, verhehlt Köttgen nicht. "Natürlich habe ich mich für die Meinung von Herrn Hoffmann sehr interessiert", erklärt der Kontrolleurs-Boss, "dass er in eine solche Entscheidung mit einbezogen wird, ist absolut üblich."

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Hecking

Hecking Dieter

Und wirft doch Fragen auf. Denn: Hoffmann hatte parallel zur Personalie Boldt, in die er also einbezogen war, mit Becker auch die Trainersuche begleitet. Besonders pikant: Der geschasste Ex-Kieler hatte am Donnerstag und Freitagmorgen, unmittelbar vor seinem Aus, einen vermeintlichen Durchbruch geschafft. Der kicker hatte berichtet, dass Becker mit Dieter Hecking bereits sehr weit war und am Morgen bereits Zahlen ausgetauscht habe.

Was macht Hecking nach dem Personaltausch?

Boldt sagte während seiner Antritts-Pressekonferenz: "Meines Wissens gibt es keine Einigung zwischen Dieter Hecking und dem HSV." Das ist faktisch nicht die Unwahrheit, aber eben auch kein Dementi. Denn das Anforderungsprofil, dass der Ex-Leverkusener, der bis 2021 in Hamburg unterschrieb, erstellt, ist wie zuschnitten auf den 54-Jährigen: "Wir suchen einen Mann, der für Ruhe und Stabilität steht, mit dem Kontinuität zu erreichen ist, wir wollen zurück zu den Basics." Nur, was will Hecking jetzt? Zuletzt hatte er mit Becker und Sportdirektor Michael Mutzel gesprochen - hat er jetzt noch Vertrauen in diesen HSV?

Boldt will genau das wieder säen im Umfeld. "Wir wollen das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen." Und er verschreibt sich wie sein Vorgänger ganz klar dem Ziel Aufstieg. "Ich bin hierher gekommen mit Ambitionen, und wer mich kennt, der weiß, was das heißt." Becker ist an diesem Ziel - der sofortigen Rückkehr in die Bundesliga - gescheitert. Und bekam dies von Köttgen zum Abschied deutlich hinterhergeworfen. "Wir haben unser sportliches Ziel verfehlt, das ist der Grund, weshalb sich der Aufsichtsrat nach einer sehr detaillierten Analyse entschieden hat, so zu handeln. Und das ist die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt."

Auch Boldt übernimmt einen Kader vom Vorgänger

Eine Aussage, die es zu hinterfragen gilt. Becker war im vergangenen Sommer angetreten, nachdem weitreichende Personalentscheidungen bereits getroffen waren. Die Verträge mit Lewis Holtby, Gotoku Sakai und Aaron Hunt waren bereits verlängert, auch Trainer Christian Titz stand bereits fest. Der Sommer 2019 wäre seine erste alleinverantwortliche Gestaltungsphase gewesen, dementsprechend hat er bereits entscheidende Weichen gestellt: Jan Gyamerah, David Kinsombi, Jeremy Dudziak und Lukas Hinterseer sind bereits da, über Darmstadts Torhüter Daniel Heuer Fernandes verhandelte er noch am Donnerstag.

Ich halte den bisherigen Kader für interessant, aber es wird noch Veränderungen geben.

Jonas Boldt

Boldt übernimmt also wie Becker vor zwölf Monaten ein Aufgebot, in dem ersten Weichen schon gestellt sind und sagt: "Ich halte den bisherigen Kader für interessant, aber es wird noch Veränderungen geben." Natürlich. Veränderungen sind Programm in Hamburg.

Sebastian Wolff

Zieler, Kittel & Co.: Die Neuzugänge der 2. Liga