2. Bundesliga

Drucksituation bei Union Berlin: "Alles war wie weg"

Torschütze Polter "bald wieder eine Option" für die Startelf

Drucksituation bei Union: "Alles war wie weg"

Viel Grund zur Korrektur: Urs Fischer war mit dem Auftritt seiner Mannschaft über 60 Minuten so gar nicht zufrieden.

Viel Grund zur Korrektur: Urs Fischer war mit dem Auftritt seiner Mannschaft über 60 Minuten so gar nicht zufrieden. imago

"Obwohl das Spiel zu Beginn gut für uns verlief, hatte ich das Gefühl, dass wir keine Sicherheit hatten", urteilte Union-Coach Urs Fischer auf der Pressekonferenz nach dem 2:2 gegen Regensburg . Trotz früher Führung durch Sebastian Andersson hatte sein Team gegen hellwache Oberpfälzer bis Mitte der zweiten Hälfte große Probleme offenbart, zum eigenen Spiel zu finden. Vor allem das mangelnde Selbstvertrauen seiner Mannschaft prangerte Fischer an: "Wenn du eher einen Schritt zurück machst als nach vorne und das Vertrauen in deine Fähigkeiten nicht hast, dann kommt ein solches Spiel heraus", so der Schweizer. "All die Punkte, die wir unter der Woche angesprochen haben, waren wie weg, Regensburg war eindeutig die bessere Mannschaft."

Und das, obwohl Fischer noch unter der Woche die Flucht nach vorne und den Angriff auf Platz zwei ausgerufen hatte. Warum also präsentierte sich sein Team so lange eben alles andere als angriffslustig? "Du spielst eine gute Saison und bist nach 29 Spieltagen noch vorne mit dabei, dann ist einfach Druck da", lautete der Erklärungsversuch Fischers, der anfügte: "Ich glaube nicht, dass du den Druck wegbekommst, sondern wir müssen uns dem stellen."

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2. Bundesliga - 29. Spieltag
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Gegen Regensburg jedenfalls spielte sein Team erst dann befreit auf, als es mit dem Rücken zur Wand stand und 1:2 in Rückstand lag. "Als wir nichts mehr zu verlieren hatten, haben wir endlich das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", analysierte Fischer. Mitentscheidend dafür waren auch seine Einwechslungen: Joshua Mees und vor allem Robert Zulj waren an beinahe jedem der Angriffe beteiligt, die in der Schlussphase quasi im Minutentakt auf das Regensburger Tor zurollten.

"Dynamischer als im letzten Spiel": Polter auf gutem Weg

Den folgerichtigen Ausgleich besorgte der dritte Joker: Sebastian Polter köpfte in der 83. Minute eine Ecke von Christopher Trimmel ein und rettete Union immerhin noch einen Zähler. Nach seiner Anfang Februar erlittenen Mittelfußverletzung war es der dritte Einsatz des Stürmers, zum dritten Mal reichte es für die letzten knapp 20 Minuten. "Körperlich ist er auf einem sehr guten Weg", berichtete Fischer. "Er macht täglich Fortschritte, jedes Training hilft ihm auf dem Weg zurück. Er war heute schon dynamischer als noch im letzten Spiel", bewertete der Union-Coach die Leistung seines Stoßstürmers, der somit auch "bald wieder eine Option ist, von Beginn an zu spielen".

Ein Startelfeinsatz von Polter schon im Gastspiel bei der SpVgg Greuther Fürth kommende Woche (Samstag, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) dürfte aber wohl noch zu früh kommen. Union muss dann versuchen, seine Serie von nun vier sieglosen Spielen in Folge zu beenden. Der Druck ist dann sicher nicht geringer: Teams wie Heidenheim, Paderborn oder Kiel warten auf die Ausrutscher der Eisernen.

mib