2. Bundesliga

Remis im rasanten Topspiel - Hinterseer dreht auf

29. Spieltag: Remis beim Luhukay-Debüt

Remis im rasanten Topspiel - Hinterseer dreht auf

HSV-Joker Wintzheimer jubelt über das 1:1 in Köln mit van Drongelen (re.).

HSV-Joker Wintzheimer jubelt über das 1:1 in Köln mit van Drongelen (re.). imago

Wintzheimer rettet verdientes Remis für den HSV in Köln

Der 1. FC Köln musste am Montagabend im Topspiel des 29. Spieltags gegen den Hamburger SV mit einem 1:1 leben. Drexler brachte den zunächst dominanten FC in Führung, aber in der Schlussphase glich Joker Wintzheimer verdientermaßen aus. Die Anfang-Elf hat mit dem Remis sieben Zähler Vorsprung vor dem HSV und zehn vor dem Dritten Union. Für den HSV wird der Endspurt trotz des Punktes heiß. Die Halbzeitführung durch Drexler gegen personell arg dezimierte Hanseaten war hochverdient, die Wolf-Elf versuchte nur sehr sporadisch nach vorne zu kommen. In der zweiten Hälfte wurden die Hanseaten dann forscher, Jatta hatte zwei gute Chancen auf den Ausgleich, doch Köln verteidigte den knappen Vorsprung verbissen. In der Schlussphase allerdings war Wintzheimer zur Stelle und drosch das Leder nach einer Ecke aus dem Gewühl zum 1:1-Endstand in die Maschen.

St. Pauli wartet auch unter Luhukay auf einen Sieg

Fabian Klos und Justin Hoogma

Per Elfmeter erfolgreich: Fabian Klos (hier gegen Justin Hoogma). picture alliance

Das Debüt von Jos Luhukay auf St. Paulis Bank endete am Sonntag mit einem Remis gegen Bielefeld. Mit einem Aufreger ging die Partie los. Nach einem Foul, das wohl außerhalb des Strafraums war, bekamen die Gäste einen Elfmeter zugesprochen. Klos trat an und erzielte nach fünf Minuten die Führung. Hamburg, sichtlich geschockt, durfte froh sein, dass die Arminen nicht sofort nachlegten und zahlreiche gute Chancen ungenutzt ließen. Mit viel Glück blieb es bis zur Pause beim knappen Rückstand. Nach dem Wechsel schlugen die Hamburger dann schnell zu, Miyaichi glich per Kopfball aus. Die Partie wurde giftiger, die Hausherren waren plötzlich viel präsenter, hatten weitere Möglichkeiten, aber es blieb beim 1:1. Die Hamburger warten jetzt schon seit fünf Spielen auf einen Sieg.

Ingolstadt holt Punkt gegen Kiel

Ingolstadt trotzte Holstein Kiel ebenfalls ein Remis ab. Kiel kam ordentlich in die Partie, aber der FCI ging nach einem Treffer von Lezcano in Front. Das Spiel blieb lebhaft und Chancen für weitere Tore gab es hüben wie drüben. Honsak (Gaus klärt auf der Linie) und Lezcano (Pfosten) waren am nähesten dran. Im zweiten Durchgang klappte es für Holstein: Karazor köpfte nach einer Ecke zum 1:1-Endstand ein.

Bochum feiert Hinterseers Dreierpack

Der VfL Bochum hat dank Hinterseer einen 3:2-Erfolg gegen Fürth gefeiert. Die Partie ging mit hohem Unterhaltungswert los und Fürth jubelte bereits nach sechs Minuten, als Ernst nach einer Ecke für die Franken zur Stelle war. Bochum zeigte sich keineswegs geschockt, sondern ging direkt auf den Ausgleich. Während Lee noch an Keeper Burchert scheiterte, war Hinterseer erfolgreicher und traf zum schnellen Ausgleich. Nach einem Treffer von Seguin gingen die Gäste erneut in Führung und wieder glich Hinterseer aus – doch diesmal aus Abseitsposition. Und dabei blieb es nicht, denn dem Österreicher gelang in der Nachspielzeit sogar noch der Siegtreffer.

Eiskalte Paderborner dürfen vom Durchmarsch träumen

Babacar Gueye (oben) jubelt mit Bernard Tekpetey

Eiskalt zugeschlagen: Babacar Gueye (oben) jubelt mit Bernard Tekpetey. picture alliance

Der SC Paderborn darf weiter vom Durchmarsch in die Bundesliga träumen. Mit einem 4:0-Heimsieg gegen Duisburg rückte die aktuell beste Rückrundenmannschaft am Samstag bis auf einen Punkt an den Dritten Union Berlin ran. Durch einen Flatterschuss von Klement, bei dem Wiedwald nicht ganz glücklich aussah, ging der SCP in Führung (26.) und legte durch Gueye eiskalt nach (42.) - dazwischen hatte Zingerle gleich viermal den Duisburger Ausgleich verhindert. Nach der Pause verpasste Tekpetey gegen Wiedwald zunächst noch das 3:0 (50.), holte es aber nach einem Konter nach (59.). Vasiliadis traf schließlich zum Endstand (79.). Ein MSV-Comeback wie zuletzt gegen Köln (4:4) blieb aus, der Abstieg rückt näher.

Magdeburg verliert erst Türpitz - und dann ganz spät das Spiel

Der 1. FC Magdeburg hat seinen 2:1-Coup beim HSV nicht veredelt - 0:1 gegen Darmstadt! Dabei erwischte der Drittletzte den besseren Start, verlor dann aber Türpitz, der mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel runter musste (25.). Danach fanden die Gäste besser ins Spiel und gestalteten die insgesamt schwache Partie bis zum Schluss ausgeglichen. Dann schlug Heller nach einer flachen Freistoß-Hereingabe für das schlechteste Auswärtsteam der Liga zu (87.). Magdeburg hat jetzt drei Punkte Rückstand aufs rettende Ufer - und schon neun auf Darmstadt.

Sandhausen trotzt den Rückschlägen - Dynamo muss weiter bangen

Fünf Spiele, vier Siege, ein Remis: Der SV Sandhausen hat seinen erstaunlichen Aufwärtstrend der letzten Wochen fortgesetzt und Dynamo Dresden die erste Niederlage unter Christian Fiel zugefügt. Zunächst schien alles gegen den SVS zu laufen: Allein Behrens ließ in der ersten Hälfte drei Riesenchancen liegen, Karl (20.) und Förster (53.) mussten verletzt raus, und dann führte plötzlich auch noch Dynamo nach einem Abwehrpatzer (Berko, 56.). Doch die verdiente Wende gelang: Zhirov (69.), Daghfous (72.) und Wooten (79.) stellten auf 3:1 und lassen Dynamo weiter um den Klassenerhalt bangen.

Union: Neuer Rasen, Führung und zwei Gegentore

Am Freitag feierte das neue Grün an der Alten Försterei seine Premiere: Union Berlin trat auf einem frisch verlegten Rasen gegen Jahn Regensburg an - und ging auch direkt durch Andersson mit 1:0 in Führung (12.). In der Folge taten sich die Eisernen aber wie in den letzten Wochen schon schwer, die Gäste aus der Donaustadt waren besser und kamen nicht nur zum 1:1 (Adamyan, Handelfmeter, 16.), sondern drehten den Spieß durch Al Ghaddioui (58.) gar komplett um. Zwar bemühten sich die Berliner nochmals, mehr als das späte 2:2 durch Polter sprang aber nicht heraus (83.).

Damit hoffen die Eisernen weiter auf eine sportliche Wende - aus den letzten vier Runden fuhren die Köpenicker nur zwei von zwölf Punkten ein (0/2/2). Die Gäste aus der Oberpfalz waren indes wieder Mentalitätsmonster: Schon 21 Punkte eroberte der Jahn nach Rückständen.

Aue schlägt sich selbst - Klares Rot für Kusic

Denis Thomalla und Robert Andrich

Frühzeitig feiernde Heidenheimer: Denis Thomalla und Torschütze Robert Andrich. imago

Nachdem Aue zuletzt drei Spiele in Folge verloren hatte und der Vorsprung auf Rang 16 auf fünf Punkte geschmolzen war, kehrte das Gespenst zurück ins Erzgebirge. Und bleibt auch nach diesem Spieltag präsent: Denn abermals zeigten sich die Veilchen defensiv zu fahrlässig, gewährten Andrich direkt in der 5. Minute nur Geleitschutz und fingen sich prompt das 0:1. Wie bitter der Gegentreffer war, offenbarte sich nach Schlusspfiff. Denn trotz zwischenzeitlicher Bemühungen blieb es beim 0:1 - und damit bei der vierten Pleite am Stück (3:11 Tore). Einen unrühmlichen Höhepunkt gab es auch noch: Kusic rauschte mit beiden Beinen voll in Thomalla und sah zu Recht Rot. Der siegreiche FCH, der aufgrund des Union-Remis wieder dicht am Relegationsrang dran ist, hat derweil den bisherigen Zweitliga-Punktrekord eingestellt: Bereits 2014/15 und 2016/17 glückten den Schwaben 46 Zähler.

kon

Spieltagsbilder 29. Spieltag 2018/19