2. Bundesliga

28 Festnahmen nach Ausschreitungen in Köln

Angriff auf Bus mit Union-Fans

28 Festnahmen nach Ausschreitungen in Köln

Nach dem Spiel zwischen Köln und Union Berlin musste die Polizei eingreifen.

Nach dem Spiel zwischen Köln und Union Berlin musste die Polizei eingreifen. picture alliance

50.000 Zuschauer füllten das Kölner Rhein-Energie-Stadion am Montagabend bis auf den letzten Platz. Zum Zweitliga-Heimauftakt kam der FC zwar nicht über ein Remis gegen Union Berlin (1:1) hinaus, beide Teams boten aber einen unterhaltsamen Schlagabtausch.

Später aber wurde das Fußballfest von Ausschreitungen überschattet. Wie die Polizei mitteilte, griffen nach dem Spiel bis zu 100 Gewaltbereite im Kölner Stadtteil Bocklemünd - nördlich von Müngersdorf - einen Reisebus der Gäste-Fans an und warfen "gezielt mit Steinen". Nach Angaben der Behörden seien die rund 40 begleitenden Beamten sofort dazwischen gegangen und hätten weitere Auseinandersetzungen verhindert.

Ein geplanter Angriff mit Verabredung?

Es habe sich offensichtlich um "einen geplanten Angriff" gehandelt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstagmittag im Rahmen einer Pressekonferenz in Köln mit. Ob eine Verabredung beider Seiten vorgelegen habe, werde geprüft. So waren die Berliner Anhänger ebenfalls bereits vermummt und offensichtlich vorbereitet, als die Kölner sich "aggressiv auf die Busse zubewegten".

Die Polizei wies im Rahmen der Pressekonferenz auf eine "zunehmende Radikalisierung" hin. "Wir nehmen diese wahr und müssen ihr entgegenwirken", sagte der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob: "Man kann da nicht von Fans sprechen, das sind Menschen, die schwere Straftaten verüben."

Angriffe auf Polizisten - mit unbeleuchteten Autos

Ein Polizeisprecher bestätigte dem Sport-Informations-Dienst (SID) zudem, dass es im Nachgang der Ereignisse auch Angriffe auf Polizisten gegeben habe. Demnach seien Gewaltbereite mit unbeleuchteten Autos auf Beamte zugefahren. Vier dieser Fahrzeuge konnten gestoppt werden, teilweise mit gezogener Waffe. Meldungen über Verletzte gab es nicht.

28 Personen wurden festgenommen, die allesamt dem Kölner Lager zugeordnet wurden. Identitätsfeststellungen fanden im dreistelligen Bereich statt. Zudem stellte die Polizei gefährliche Gegenstände wie Schlagstöcke sowie Pyrotechnik und Mobiltelefone sicher. Ermittelt wird nun wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Widerstands gegen die Staatsgewalt und wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz. Der unschöne Abschluss eines eigentlich friedlichen Fußballabends.

cfl/sid