2. Bundesliga

FCN droht Nachspiel - Festnahme nach U-Bahn-Vorfall

Nürnberg: Derby ruft DFB und Staatsanwaltschaft auf den Plan

FCN droht Nachspiel - Festnahme nach U-Bahn-Vorfall

Die Fans des 1. FC Nürnberg fielen in Fürth erneut negativ auf.

Die Fans des 1. FC Nürnberg fielen in Fürth erneut negativ auf. imago

Erst im Juli war der Club vom DFB-Sportgericht wegen des Zündens von Böllern im Fanblock zu einer Geldstrafe von 7000 Euro verdonnert worden, jetzt droht die nächste Geldbuße und eventuell noch mehr.

"Die Menge der mitgeführten Utensilien, die in den Gästeblöcken über die gesamte Spieldauer hinweg abgebrannt wurden, lässt darauf schließen, dass dies ein geplanter und vom Spielverlauf unabhängiger Einsatz von Pyrotechnik war", schreibt der Verein auf seiner offiziellen Webseite und verurteilt so die Geschehnisse aufs Schärfste. "Bereits nach Betreten des Blockes war eine Stunde vor dem Anpfiff eine Leuchtrakete auf das Spielfeld geschossen worden. Speziell durch die Verwendung von unkontrollierbaren Leuchtraketen und das Werfen von Böllern in den Innenraum wurde eine mögliche Verletzung von Zuschauern, Spielern und Ordnungspersonal mutwillig in Kauf genommen. Diese Vorfälle haben das Image des 1. FC Nürnberg und seiner Fans bundesweit wiederholt in ein schlechtes Licht gerückt. Der 1. FC Nürnberg wird alles in seiner Macht stehende tun, um die Ermittlungen zu unterstützen, damit die Personen, die sich strafrechtlich auffällig verhalten haben, für ihre Handlungen belangt werden."

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
RB Leipzig RB Leipzig
7
2
SV Darmstadt 98 SV Darmstadt 98
7
Karlsruher SC Karlsruher SC
7
1. FC Nürnberg - Vereinsdaten
1. FC Nürnberg

Gründungsdatum

04.05.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos

Club-Anhänger sind Wiederholungstäter

Neben dem "fortgesetzten unsportlichen Verhalten", das im Juli bestraft wurde, ist es nicht der erste Nürnberger Zwischenfall dieser Art, der vom Sportgericht mit einer Strafe belegt wurde. 2013 setzte es wegen diverser Vergehen eine Geldstrafe in Höhe von 95.000 Euro. Im Februar 2014 folgte eine Strafe über 18.000 Euro sowie im April weitere 30.000 Euro.

Darüber hinaus war es bei Club-Spielen mehrfach zur rechtswidrigen Verwendung von Pyrotechnik gekommen, woraufhin der DFB dem 1. FC Nürnberg schon einen (Teil-)Ausschluss der Fans bei einem Heimspiel angedroht hatte. Dieser könnte nun wahrscheinlicher werden.

Feuerlöscher-Wurf: Tatverdächtiger festgenommen

Insgesamt lief das Derby friedlich ab - mit einer großen Ausnahme: Auf der Hinfahrt wurde ein Feuerlöscher aus einem U-Bahn-Sonderzug bei voller Fahrt gegen eine entgegenkommende U-Bahn geworfen.

Die Fans hatten zuvor die Videoüberwachung in der U-Bahn abgeklebt und Fensterscheiben eingeworfen. Der Feuerlöscher durchschlug die Frontscheibe des anderen Zugs, deren Fahrerin zahlreiche Schnittwunden erlitt. Die erst 22-Jährige sagte, der Feuerlöscher sei gezielt auf sie geworfen worden.

Kripo und Staatsanwaltschaft nahmen die Ermittlungen auf. Die Spurenauswertung sowie weitere Nachforschungen führten auf die Spur eines 23-jährigen Tatverdächtigen, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt. Der Vorwurf: versuchter Mord.